2243 Weihrauchduft
Ein deutlicher leichter Weihrauchduft staut sich in meinem
kleinen Zimmer. Denn ich habe eines meiner drei Weihrauchfässchen in Betrieb
gesetzt, wenn auch unorthodox, weil ich bloß ein Teelicht auf die alte,
verstaubte Kohle mit Resten von unverbrannten Weihrauchkörnern gesetzt habe –
Marke König Salomon – glaube ich – wo ich immer an die schöne Königin von Saaba
denken muß. Das Lichtlein brennt in diesem Gefäß auf meinem Hausaltar, vor
dieser Steinskulptur, die es zärtlich beleuchtet und die ein wenig wie eine
meditierende weibliche Gestalt, eine Buddharin aussieht. Mir gefällt das; ohne
Laptop in Reparatur (und somit ohne Internet) wäre ich vermutlich nicht so
leicht auf den Gedanken zu diesem Arrangement gekommen.
Die Katze liegt auf meiner Brust und schnurrt, ich kämpfe
trotzdem mit den Internetentzugssymptomen und spüre sehr deutlich eine
unangenehme Leere und Unruhe, die durch dieses Weihrauchlichtlein besänftigt
werden. Ich horche in das Surren und die Leere hinaus und lasse alles, wie es
ist.
(15.5.2021)
©Peter Alois Rumpf Mai 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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