Donnerstag, 27. Mai 2021

2243 Weihrauchduft

 

Ein deutlicher leichter Weihrauchduft staut sich in meinem kleinen Zimmer. Denn ich habe eines meiner drei Weihrauchfässchen in Betrieb gesetzt, wenn auch unorthodox, weil ich bloß ein Teelicht auf die alte, verstaubte Kohle mit Resten von unverbrannten Weihrauchkörnern gesetzt habe – Marke König Salomon – glaube ich – wo ich immer an die schöne Königin von Saaba denken muß. Das Lichtlein brennt in diesem Gefäß auf meinem Hausaltar, vor dieser Steinskulptur, die es zärtlich beleuchtet und die ein wenig wie eine meditierende weibliche Gestalt, eine Buddharin aussieht. Mir gefällt das; ohne Laptop in Reparatur (und somit ohne Internet) wäre ich vermutlich nicht so leicht auf den Gedanken zu diesem Arrangement gekommen.

Die Katze liegt auf meiner Brust und schnurrt, ich kämpfe trotzdem mit den Internetentzugssymptomen und spüre sehr deutlich eine unangenehme Leere und Unruhe, die durch dieses Weihrauchlichtlein besänftigt werden. Ich horche in das Surren und die Leere hinaus und lasse alles, wie es ist.

 

(15.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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