2091 Ante Meridiem
3:03. Schneeluft. Die Katze drückt die angelehnte Zimmertüre
auf und schleicht herein.
3:10. Außer dem Gestank vom Katzenkisterl im Vorzimmer hat
sich nichts geändert.
3:14. Mein Surren in den Ohren mein allerkonstantestes
Abendphänomen.
3:17. Es beginnt schon der Magen zu knurren. Noch einige
Zeit bis zum Frühstück (heute/gestern nach 14 Uhr).
3:20. Der Gedanke plötzlich, dass der Lockdown nur für mich
gemacht wird. Die Pandemie von den Göttern nur für mich inszeniert: damit ich
schöne Ruhe habe und mit meiner Pension auskomme und schreiben muß. Und nicht
der einzige bin, der zu Hause herumsitzt.
3:25. Ich bin putzmunter.
3:26. „Rehlein, der Scheuheit wegen“ sage ich zu ihr und
lache (bloß ein imaginierter Dialog).
3:30. In der linken Hand Handy und Kugelschreiber, mit der
rechten kraule ich den Bauch der Katze.
3:33. Alles ist so klar im Zimmer.
3:43. Ich hocke immer noch im Bett und schaue mein Zimmer
an.
3:44. Mein erstes Gähnen. Jetzt wird es ernst mit dem
Niederlegen.
(2./3.12.2020)
©Peter Alois Rumpf
Dezember 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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