Donnerstag, 19. November 2020

2075 In der Stille der Nacht

 

In der Stille der Nacht. Ich bin hingerissen, wie still es hier mitten in der Stadt ist! Hier und jetzt kann ich aufatmen. Ich liebe die Nacht. Eindeutig liebe ich die Nacht. Da lebe ich auf. Wenn alle schlafen, geht es mir am besten.

Alle schlafen ja nicht, aber die meisten. Weniger Bewußtsein wird abgestrahlt. Weniger Bewußtseinsmüll ist im Äther.

An meinem linken Arm zittert ein Muskel kurz auf, wie bei einem Pferd. Mein Herz umgibt die Aura einer leichten Aufregung. Weil ich es nicht fassen kann, wie wohl mir hier ist. Ich liebe meine Kemenate, meine Geisterwerkstatt, mein Ausgedinge.

Ich kratze mich am juckenden linken Unterarm. Ich kann nicht aufhören, hier im Bett zu hocken und im Zimmer umherzublicken, zu lauschen. Ich will mich noch nicht hinlegen. Die Augen fallen mir schon zu, aber ich will noch nicht schlafen. Ich will diese schöne Welt genießen.

 

(18./19.11.2020)

©Peter Alois Rumpf   November 2020   peteraloisrumpf@gmail.com

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