2039 Die Brücke
Die Brücke ist gesperrt. Ich weiß nicht recht: stehe ich auf der Brücke zwischen Wirklichkeit und Realität auf der Seite der Realität und will hinüber zur Wirklichkeit, oder auf der Seite der Wirklichkeit und will zurück zur Realität?
Ganz von Ferne überträgt mir die feuchte, kalte Luft die
Schallwellen des Jubelgeschreis unserer Tageskinder. Sie sind wohl gerade in
ihrem Wagen auf dem Weg hierher.
Und jetzt hallt ihr fröhliches Geplauder im Stiegenhaus.
Ich presse wirklich aber nicht real Lippen und Zähne
aufeinander, was um die Mundpartie Druck und Schwere erzeugt, die auch von
innen gegen die Ohren drückt. Dort scheinen Verschlußstellen zu sein, die mein
Gesicht auf meinem Schädel festgeschnallt halten.
Wie üblich stimmt die wache mit der geträumten
Notizbuchseite nicht überein.
Meine Gedanken wandern weg und gehen zur Österreichischen
Gesundheitskassa und zu meinem Ärger, daß ich mein Geld meist mit großer
Verzögerung bekomme und möglicherweise – in dem Chaos ihrer durcheinander
abgeschickten Überweisungen habe ich den Überblick verloren – noch alte Beträge
offen sind. Und dass sie mich, wenn ich mein Geld urgiere, höflich abschasseln.
Dabei hat sich mein Geist verrannt und hält nun verwirrt auf
der Stelle rotierend in seiner Umherschweiferei inne.
Oh wie schön! Wie sich der Schlaf allmählich und friedlich
in diesem angenehmen Zimmer wieder auf mich und meine Augen senkt.
(15.10.2020)
©Peter Alois Rumpf
Oktober 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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