1856 Das Externe
Meine halbnackten Frauenbilder – alles Kunstwerke! Keine
Photographien! Alles Fotos von gemalten Bildern! - sehe ich mit und ohne
Brillen schlecht. Aber das gilt auch für meine Heiligenbilder. Von den
Bücherrücken kann ich nur „LEBEN“, „SPIELEN“ und mit Not „KÄMPFEN“ lesen. Einer
könnte von der Schriftgröße her lesbar sein, aber die Lichtreflexionen am
Golddruck verzerren die Buchstaben zur Unleserlichkeit. Ahja! Mehr geraten denn
gelesen: „ZWEIG“.
Fassen wir zusammen: mit dem Leben spielen führt beim
Kämpfen auf keinen grünen Zweig.
Wie komm ich auf grün? Grün ist die Farbe des Zweig-Buches.
So! Den Einstieg in den Text zu erschaffen wäre geschafft.
Jetzt kommt der Hauptteil.
Mein Haupt ruht auf dem im Nacken platzierten Polster am
Bettgestell. Es ist gegen ein Uhr nachts. Heute bin ich schon früh liegen
gegangen. Ich streichle die Katze, blicke im Zimmer herum, notiere das eine
oder andere und bald – wenn mir nichts Gscheites einfällt – werde ich Notizbuch
und Stift beiseite legen, die Brille absetzen, nur mehr die Katze streicheln
und das Licht abdrehen.
Schlußteil: So geht mein Tour d'Horizon, so grase ich mit
meinen Augen und meiner Aufmerksamkeit meine Umgebung ab, ob etwas aufpoppt. Ob
irgendetwas eine kreative Explosion auslöst oder eine Eingebung des Heiligen
Geistes, ob irgendwo sich eine Lücke auftut und das Externe hereinrutscht. Wenn nicht, laß ich es
bleiben.
Guute Naacht!
(2./3.6.2020)
©Peter Alois Rumpf, Juni 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite