Mittwoch, 3. Juni 2020

1856 Das Externe


Meine halbnackten Frauenbilder – alles Kunstwerke! Keine Photographien! Alles Fotos von gemalten Bildern! - sehe ich mit und ohne Brillen schlecht. Aber das gilt auch für meine Heiligenbilder. Von den Bücherrücken kann ich nur „LEBEN“, „SPIELEN“ und mit Not „KÄMPFEN“ lesen. Einer könnte von der Schriftgröße her lesbar sein, aber die Lichtreflexionen am Golddruck verzerren die Buchstaben zur Unleserlichkeit. Ahja! Mehr geraten denn gelesen: „ZWEIG“.
Fassen wir zusammen: mit dem Leben spielen führt beim Kämpfen auf keinen grünen Zweig.
Wie komm ich auf grün? Grün ist die Farbe des Zweig-Buches.

So! Den Einstieg in den Text zu erschaffen wäre geschafft. Jetzt kommt der Hauptteil.
Mein Haupt ruht auf dem im Nacken platzierten Polster am Bettgestell. Es ist gegen ein Uhr nachts. Heute bin ich schon früh liegen gegangen. Ich streichle die Katze, blicke im Zimmer herum, notiere das eine oder andere und bald – wenn mir nichts Gscheites einfällt – werde ich Notizbuch und Stift beiseite legen, die Brille absetzen, nur mehr die Katze streicheln und das Licht abdrehen.

Schlußteil: So geht mein Tour d'Horizon, so grase ich mit meinen Augen und meiner Aufmerksamkeit meine Umgebung ab, ob etwas aufpoppt. Ob irgendetwas eine kreative Explosion auslöst oder eine Eingebung des Heiligen Geistes, ob irgendwo sich eine Lücke auftut und das  Externe hereinrutscht. Wenn nicht, laß ich es bleiben.
Guute Naacht!










(2./3.6.2020)










©Peter Alois Rumpf,  Juni 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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