Freitag, 29. Mai 2020

1851 Botschaft 005


„Ich bin einundzwanzig, und einundzwanzig bist auch du!“


Anmerkungen des Aufschreibers:
Endlich weiß ich mein psychologisch-energetisch-seelisch-entwicklungsstadielles Alter! Gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden und gar nicht sicher, ob ich wirklich schon so reif bin.
Wer spricht? Keine Ahnung. Mein Doppelgänger? Mein Schutzengel? Meine ältere Tochter, die mir gestern black bird vorgesungen hat? Die Stimme hat aber jugendlich-männlich geklungen: die üblichen Verdächtigen? Scouts? Aliens? Irgendwelche internalisierten Heinis? Irgendwelche Ahnen oder sonstwie verwandten Toten? Einer der toten Freunde aus der Jugendzeit? Ein Wichtigtuer aus einer der sieben Welten? Ein Totemtier? Puma? Säbelzahntiger? Ein Trickster? Doch der liebe Gott? Auch er erst am Erwachsen-Werden? (Ein Ewigkeitsjahr ist natürlich viel länger als ein irdisches Jahr.)
Adressat: eindeutig ich. Da gibt es keine Zweifel: das war zu mir gesprochen.
Persönliche Anmerkung des Aufschreibers:
Mit einundwanzig 1975 war ich an meinem Geburtstag in London, kaum Geld, konnte mir kaum Essen und Sehenswürdigkeiten leisten (dieses Lied ist schon so alt!), gerade einen ordentlichen Rausch in einem Pub, in dem ich den ersten transigen Mann (Kellner; a la David Bowie) gesehen habe, auch damals kaum des Englischen mächtig, Gottseikrank habe ich es dann zum Kotzen (das warme Bier!) vors Lokal geschafft, einem Touristenphotographen in die Falle getappt und von ihm ordentlich über den Tisch gezogen (fast mein ganzes letztes Geld) – das geborene Opfer.
Wie fühlt sie das heute an: einundzwanzig? Weiß nicht. Einerseits freut mich meine Jugendlichkeit – Musikbegeisterung (Kennst du die neue Platte von …? Tolle Musik, nicht? Das mußt du dir anhören!) - Unsicherheit (wie ist das wirklich? Ich weiß es noch nicht). Und die einundzwanzigjährigen Mädchen! (Oje! Wenn ich auch so schüchtern bin wie damals!) Andrerseits: ein alter Depp, der sich jung glaubt: kann das gut gehen? Zieht sich komisch an. Überschätzt seine Anziehungskraft und seine Potenz. Wer weiß, auf welche Gedanken er noch kommt! (Und hält dann sein psychophysischer Apparat mit?) (Gut, hat er schon mit einundzwanzig nicht.)
Übermittlungskanal: innerer Traumchannel.
Tonart: unauffällig, aber bestimmt. Keine Zweifel an Botschaft und ihrem Wahrheitsgehalt.
Sprachform: kunstvoll auf schlichte Weise; schöne Satzstellung.
Erinnert an: kein Einfall dazu!
Resumee: schon positiv, muß lachen, freut mich schon, gebe es nur nicht so gern zu. Lieber ein alter Narr, als kein alter Narr. Womit soll ich sonst glänzen? Mit meiner Stellung in der Gesellschaft und meinem pekuniären Vermögen kann ich's nicht!












(29.5.2020)












©Peter Alois Rumpf,  Mai 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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