1519 Mein jüngstes Gericht
Mein jüngstes Gericht auf Raten. Immer wieder träume ich von
einer fürchterlichen Schulsituation, wo ich für eine Prüfung oder den Abschluß
einfach nicht das Richtige vorbereitet oder bei mir habe. Ich muß mich vor
einer gnadenlosen Professorin rechtfertigen, komme mit meinem Gerede nicht
durch und erhalte immense Aufgaben, die mir die nächsten eineinhalb Jahre keine
Freizeit, keinen Verschnaufer lassen, einen ungeheuren Stapel zu lesen und
durchzuarbeiten. Die Masse der Aufgaben scheint zu groß und ich habe die
Instruktionen in meiner Panik gar nicht verstanden oder sofort vergessen.
(Beim Schreiben eingeschlafen)
Und damit ist die Angst zurückgekehrt. Sie sitzt in der
Körpermitte und löst sich nur langsam auf.
In einem überraschenden Anfall von Klarheit atme ich
unwillkürlich, aber selbstbewußt tief ein, daß sich die Brust weitet und den
Belagerungsring dehnt. Mehrmals.
Ich streichle gedankenverloren und mit dem Einschlafen
kämpfend die Bettdecke, im Glauben es sei die Katze; die jedoch ist gerade aus
dem Bett gesprungen und schnüffelt an meinen Bücherstapeln neben dem Bett
herum.
Jetzt werde ich doch den Schritt hinaus in die Welt machen,
die für mich schon bei uns in der Küche beginnt.
Und ich schlafe dauernd weg; ich bin noch nicht
aufgestanden; Zwölf Uhr siebzehn; das sind zwei Stunden später.
(24.9.2019)
©Peter
Alois Rumpf, September 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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