Montag, 23. September 2019

1517 Nackte Frau


Hrbstbgnn. Mein Blick fährt die rot gepolsterte Sitzbank entlang zum roten Feuerlöscher und zum Stapel roter Sitzkissen, auf dem oben ein dickeres, größeres, rechteckiges, blaues Kissen aufliegt.
Die junge Frau in der Nische skypt und lächelt ins Laptop und drückt verlegen ihre Finger. Ich könnte weinen, wenn ich ihr zuschaue, sie wird es wohl nicht leicht haben im Leben. Gott möge abhüten: sie schafft es schon! Ich will ihr keine, und schon gar keine falsche Definition (einen Fluch) aufhalsen. Sie schafft es schon! (Segnen steht mir auch nicht zu; ich versuch es jetzt als Gegenzauber) Ihr Blick: freundlich, zurückgenommen, so viel Schmerz, so viel Trauer. (Segen, Segen, Segen) Oder war das in meinem Blick? Mitleid ist Selbstmitleid.

Peter, du gehst mir auf die Nerven mit deinem pseudempathischen Getue … das ist dir doch alles wurscht! … du schaust auf ihre Beine, ihre Oberschenkel, ob die einen schönen Frauenarsch versprechen! … naja, nicht ganz! Als ich ihre Augen gesehen habe, sind mir meine voyeuristischen Anwandlungen gleich vergangen und das Mitleid=Selbstmitleid war da.

Ich lasse jetzt dieses unwürdige Geschreibsel, hole eine Zeitung, sie riecht noch frisch und in meinem Rücken hängt das Postkartengroße Bild einer Nackten Frau.

Ach, was solls! Bevor ich wütend oder noch jämmerlicher werde, gestehe ich es gleich: ich stecke wieder einmal in einer gröberen Depression.











(23.9.2019)













©Peter Alois Rumpf,  September 2019  peteraloisrumpf@gmail.com



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