Mittwoch, 18. September 2019

1511 Über physikalische Dichte und das Bewußtsein von Dingen


Wie ich mich schon im Schubladenbeitrag Nummer 1262 „Thingsliberation“ geoutet habe, bin ich, wenn schon nicht ein Fan, dann ein Anhänger – und wenn schon nicht ein Anhänger, dann ein Sympathisant der Thingsliberation. Das heißt auf meine Lebenswelt umgelegt: ich rede nicht nur mit meiner Katze und Bäumen, sondern auch mit Dingen und traue ihnen anscheinend - denn meine Ratio staunt darob und schüttelt ihren Kopf darüber - doch eine gewisse Art von Selbstermächtigung und Bewußtsein zu. Es mag schwach sein, ganz verdünnt – ich kann es ja auch nicht erklären, weil ich mir das ja gar nicht ausgedacht habe – jedoch schließe ich es aus meinem Verhalten, daß irgendein verhaltenssteuernder Teil von mir und meiner tiefgründigen, weiten Seele davon überzeugt sein muß, denn wieso schrei ich sonst den Computer an, wenn er spinnt?! „Spinnst!“ schrei ich und klopf ihm ordentlich auf den Bauch (reflexartiger Rückfall in die schwarze Pädagogik!). Oder zu irgendwelchen Geräten „heut könnt ihrs wieder!“ wenn sie mich nerven. Oder wenn nur die Brille zum dritten mal hinunterfällt: „verdammtes Arschloch!“

Womit ich – speziell mit „Brille“ und „Arschloch“ - einen schönen Übergang zum nächsten Thema geschafft habe:
Vor meinem Kranken- und Ruhestand und bevor ich meine Antidepressiva eingenommen habe, litt ich eher an sogenannter nervöser „Sturzentleerung“ als an deren Gegenteil. Ich glaube, das muß ich nicht näher erläutern. Aber seit ich die Medikamente nehme und nicht mehr in die Arbeit gehe, zeichnen sich meine Kötteln durch eine gewisse Festigkeit und physikalische Dichte aus - wenn ich das so (nicht ganz korrekt) sagen darf (denn alles irdischen Gegenstände haben eine physikalische Dichte. Ihr Wert mag hoch oder niedrig sein) – und man könnte sagen, ich bin respektive sitze mehr auf der verstopften Seite – was mir nur recht ist! Das ist viel besser und angenehmer, als die früheren Explosionsanfälle es waren!

Als Drittes muß ich noch eine Episode aus den Büchern von Carlos Castaneda erwähnen, wo Don Genaro zu unserem Carlos sagt, hinter seinem Rücken mache sich die ganze Zaubererschar über ihn und seine Besitzzwänge lustig, indem sie erzählen, er sei so besitzergreifend, daß er sich von seinen Kötteln verabschiede, bevor er die Spülung ziehe. Ich mußte jedesmal, auch beim hundertsten Mal Lesen, an dieser Stelle – wie auch an vielen anderen – herzhaft lachen und sie hat sich mir als Bild und Gleichnis gut eingeprägt.

Jetzt bin ich bei meiner Geschichte angekommen:
Heute morgen, beim Gang auf die Toilette – empfindsame und nobel-elitäre, hochgezüchtete und Körper- und Geruchs – transzendierende und verfeinernde Wesen mögen spätestens jetzt die Lektüre abbrechen! - stelle ich nach meinem Geschäft (groß) fest, daß in der Toilettenschale drei feste, kompakte … Würste mag ich das gar nicht nennen … die Form war eher die länglicher Knödel – also die liegen da.
Ich bin noch verschlafen, meine Ratio und meine skeptische, auf meine magischen und thingsliberalen Anwandlungen allergische Instanz schlafen noch und so sehe ich, als ich die Spülung gezogen (eigentlich: gedrückt) habe, versonnen, meditierend und gedankenlos den Wasserfluß betrachtend, daß sich zwei der drei Köttel brav ihrem Schicksal ergeben und der dritte sich nicht bewegen will. Ich rufe ihm zu: „Was ist!!! Jetzt aber! Gemma, gemma!“ - da endlich entschließt er sich, sich zu bewegen und in den Schlund zu rutschen. Mir fällt die C-Szene ein und so nehme ich – so gut es in meiner Verschlafenheit geht – Haltung an, salutiere auf und rufe den drei ohne jeden Zynismus oder Spott „Adios! Tschüss! Baba!“ nach.

Wobei mir ein Rätsel bleibt, woher bei mir Zivildiener diese militärischen Anwandlungen kommen.

Naja, wenn ich ein wenig nachdenke, ist das gar nicht so ein Rätsel, woher das kommt, aber auf dieses schmutzige Kapitel will ich mich jetzt nicht einlassen.

Nur eines noch zu den Quersummen: 12 und 6+2=8(!); 1+5+1+1= 8(!) und 11(1-1) ist 1 weniger als 12!! Wobei 1+2+6+2=11 ergeben, QS 2, was wieder der 4.Teil von 8 ist, wo aber 4 gar nicht vorkommt! Aber 5 schon, was wieder 4+1 ist! Unglaublich!












(18.9.2019)













©Peter Alois Rumpf,  September 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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