Sonntag, 11. August 2019

1447 Trefflichster Kubin!


Die Roßkastanienbäume hier sind nicht Motten unterminiert. Und ich blicke mit Vergnügen zur Pest-Dreifaltigkeits-Mariähimmelfahrtssäule. Oder anders gesagt: die katholische Dreifaltigkeit ist in Wirklichkeit eine Vierfaltigkeit aus altem Mann, jungem Mann oder Kind, Frau und Tier (Danke, Adolf Holl).

Trefflichster Kubin! Meine Frau - mit mir im - Terassencafe blättert gerade wieder den Parnass durch und stößt auf Zeichnungen von Kubin, die ich aus einem Meter Entfernung ohne Brille verkehrt erkenne, und da fällt mir innerlich lachend die eine briefliche Anrede Paul Klees an Kubin ein, die ich für verbreitungswürdig erachte: „Trefflichster Kubin!“ (ob ihn das hinter seinem Opiumofen hervorgelockt hat? Ich glaube schon.)

Ich möchte die Kirche hier anschauen, aber finde keine offene Tür. Ich werde es ein andermal noch ein Mal versuchen, und wenn ich keine offene Tür finde, werde ich sie in Rom anzeigen, denn nach dem Kirchenrecht muß ein Gläubiger zu christlichen Zeiten Zugang zu Kirchen haben, und sei es nur in einem abgetrennten Bereich, um dort beten zu können – soweit ich mich erinnern kann. (Meine Recherche im Codex Iuris Canonici hat nichts ergeben - wahrscheinlich, weil ich zu faul und schlampig gesucht habe.) (Eine andere Frage ist, ob ich als Ausgetretener dieses Recht überhaupt noch habe oder ob ich eine Kirche gar nicht betreten darf – andererseits: einmal katholisch – ewig katholisch.)

Am nächsten oder übernächsten Tag habe ich das Gotteshaus offen gefunden und das darinnen ausgestellte Skelett. Ich habe sieben Kerzen angezündet und kurz nicht sehr andächtig gebetet. Also: alles ist gut. Übrigens benütze ich beim Eintreten und Verlassen immer Weihwasser - das habe ich von Don Juan Matus gelernt.









(6./11.8.2019)











©Peter Alois Rumpf,  August 2019  peteraloisrumpf@gmail.com



0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite