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An diesem Tag, Montag den 8. April 2019 kann man oder frau
mit Fug und Recht behaupten, daß ich aufgeblasen bin; ja, sogar daß ich ein
aufgeblasenes Arschloch sei geht cum grano salis und pars pro toto durch und
trifft eigentlich so recht zu. Ich wurde nämlich auf Anraten meiner Ärztin
heute einer Kolonoskopie unterzogen. Zumindest das muß ich loswerden, wenn ich
schon keine Details der Schicklichkeit wegen erzählen darf. Und Photos stelle
ich auch nicht ins Internet. Das einmal vorweg.
Beachtenswert die Tatsache, daß ich auf dem Hinweg mittels
der zeitgerecht eingetroffenen Wiener Straßenbahn mit für mich kaum
eingewöhnten und von mir heftig abgelehnten an ihrer Außenseite angebrachten
Werbung und den lästigen Infoscreens genannten Bildschirmen in ihrem für die
Fahrgäste vorgesehenen Innenraum, die so leicht davon ablenken, auf die reale
Welt draußen mit ihren Häusern, Menschen, Hunden und vor allem Bäumen, meinen Freunden,
zu blicken – was ja das Angenehme einer Straßenbahnfahrt im Gegensatz zur Fahrt
in den von mir Verstärkerröhren genannten Ubahntunnels wäre – Verstärker
nämlich für das Unangenehme, Aggressive, Vulgäre und Verzerrte – daß ich auf
dem Hinweg zur ärztlich angeordneten Maßnahme in REM-Angelegenheiten angerufen
wurde – und mein in falschem Englisch Handy genanntes mobiles Telephon läutet
oft wochenlang nicht – also angerufen wurde von Maestro Manfredu S. Und nach
der in bewußt und mit meinem Einverständnis ärztlich herbeigeführten Ohnmacht
stattgefundenen eigentlichen unappetitlichen (Respekt für die hoffentlich gut
bezahlten Assistentinnen und Ärztinnen), aber anscheinend ärztlich notwendigen
Behandlung, als ich schon bequem auf der Erholungsliege lag, rief mich in
derselben Angelegenheit Meister Hannes P. an – dazwischen also das Gestierl im
zwar gereinigten, aber trotzdem nicht ganz fäkalienfreien Dickdarm.
Ich neige in so einem Fall dazu zu fragen, was mir die
Götter – oder Göttinnen – damit sagen oder andeuten wollen. Und so frage ich es
mich auch – trotz erst vor einer Stunde mit medizinischen Droge erfolgter
Sedierung unfähig, weil der erhoffte Restrausch ausgeblieben ist, die GöttInnen
direkt und persönlich von Angesicht zu Angesicht zu befragen.
Möglicherweise dem Geschehen mehr Aussagegehalt und Gewicht
hinzufügend wurde mein durchaus angenehmes Telephonat da auf der bequemen Liege
von der mich behandelt habenden Ärztin, eine schöne, junge, freundliche Dame,
unterbrochen, die sich höflich, aber – wie ich etwas verzögert erkannte –
offensichtlich in der Absicht, mit mir das abschließende ärztliche Bulletin zu
besprechen, geradezu erwartungsvoll an die Seite meiner Liegestatt stellte.
Oder richtiger: ich unterbrach, als ich der schönen Ärztin und ihres Anliegens
gewahr wurde, von mir aus das Telephonat mit Meister Hannes P., einen Anruf
später am Nachmittag zusagend, den ich allerdings vergaß – möglicherweise vom
Nachmittagsschlaf – ausnahmsweise erlaubt um die Nachwirkungen der ärztlichen
Prozedur auszukurieren – etwas verwirrt noch und zu sehr ins Legere gerutscht,
Zucht und Ordnung vernachlässigend.
Übrigens wurde ich wegen meiner sehr guten Vorbereitung
gelobt und der schriftliche Befund beinhaltet auf seiner DinA4-Seite vier
schöne Farbphotos meines … ach, lassen wir das.
(Laßt euch von mir nicht pflanzen, liebe Leserinnen,
abgesehen von Müdigkeit und zu leichten Schwankungen führender Erschöpfung geht
es mir ausgezeichnet! Gar keine Schmerzen, alles in Ordnung. Nichteinmal eine
drogische Nachwirkung des Betäubungsmittels. Ja, ich konnte mich sogar – obwohl
die Patienten nach dieser Behandlung nur entlassen werden, wenn sie von
jemanden abgeholt werden – eine unübersichtliche Situation ausnutzend – einfach
alleine davonschleichen!)
Aber nun wieder zurück ins hier und jetzt. Ich werde es mir
bequem machen und den Zauberberg weiterlesen.
(8./9.4.2019)
©Peter Alois Rumpf
April 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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