Dienstag, 9. April 2019

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An diesem Tag, Montag den 8. April 2019 kann man oder frau mit Fug und Recht behaupten, daß ich aufgeblasen bin; ja, sogar daß ich ein aufgeblasenes Arschloch sei geht cum grano salis und pars pro toto durch und trifft eigentlich so recht zu. Ich wurde nämlich auf Anraten meiner Ärztin heute einer Kolonoskopie unterzogen. Zumindest das muß ich loswerden, wenn ich schon keine Details der Schicklichkeit wegen erzählen darf. Und Photos stelle ich auch nicht ins Internet. Das einmal vorweg.

Beachtenswert die Tatsache, daß ich auf dem Hinweg mittels der zeitgerecht eingetroffenen Wiener Straßenbahn mit für mich kaum eingewöhnten und von mir heftig abgelehnten an ihrer Außenseite angebrachten Werbung und den lästigen Infoscreens genannten Bildschirmen in ihrem für die Fahrgäste vorgesehenen Innenraum, die so leicht davon ablenken, auf die reale Welt draußen mit ihren Häusern, Menschen, Hunden und vor allem Bäumen, meinen Freunden, zu blicken – was ja das Angenehme einer Straßenbahnfahrt im Gegensatz zur Fahrt in den von mir Verstärkerröhren genannten Ubahntunnels wäre – Verstärker nämlich für das Unangenehme, Aggressive, Vulgäre und Verzerrte – daß ich auf dem Hinweg zur ärztlich angeordneten Maßnahme in REM-Angelegenheiten angerufen wurde – und mein in falschem Englisch Handy genanntes mobiles Telephon läutet oft wochenlang nicht – also angerufen wurde von Maestro Manfredu S. Und nach der in bewußt und mit meinem Einverständnis ärztlich herbeigeführten Ohnmacht stattgefundenen eigentlichen unappetitlichen (Respekt für die hoffentlich gut bezahlten Assistentinnen und Ärztinnen), aber anscheinend ärztlich notwendigen Behandlung, als ich schon bequem auf der Erholungsliege lag, rief mich in derselben Angelegenheit Meister Hannes P. an – dazwischen also das Gestierl im zwar gereinigten, aber trotzdem nicht ganz fäkalienfreien Dickdarm.
Ich neige in so einem Fall dazu zu fragen, was mir die Götter – oder Göttinnen – damit sagen oder andeuten wollen. Und so frage ich es mich auch – trotz erst vor einer Stunde mit medizinischen Droge erfolgter Sedierung unfähig, weil der erhoffte Restrausch ausgeblieben ist, die GöttInnen direkt und persönlich von Angesicht zu Angesicht zu befragen.
Möglicherweise dem Geschehen mehr Aussagegehalt und Gewicht hinzufügend wurde mein durchaus angenehmes Telephonat da auf der bequemen Liege von der mich behandelt habenden Ärztin, eine schöne, junge, freundliche Dame, unterbrochen, die sich höflich, aber – wie ich etwas verzögert erkannte – offensichtlich in der Absicht, mit mir das abschließende ärztliche Bulletin zu besprechen, geradezu erwartungsvoll an die Seite meiner Liegestatt stellte. Oder richtiger: ich unterbrach, als ich der schönen Ärztin und ihres Anliegens gewahr wurde, von mir aus das Telephonat mit Meister Hannes P., einen Anruf später am Nachmittag zusagend, den ich allerdings vergaß – möglicherweise vom Nachmittagsschlaf – ausnahmsweise erlaubt um die Nachwirkungen der ärztlichen Prozedur auszukurieren – etwas verwirrt noch und zu sehr ins Legere gerutscht, Zucht und Ordnung vernachlässigend.
Übrigens wurde ich wegen meiner sehr guten Vorbereitung gelobt und der schriftliche Befund beinhaltet auf seiner DinA4-Seite vier schöne Farbphotos meines … ach, lassen wir das.
(Laßt euch von mir nicht pflanzen, liebe Leserinnen, abgesehen von Müdigkeit und zu leichten Schwankungen führender Erschöpfung geht es mir ausgezeichnet! Gar keine Schmerzen, alles in Ordnung. Nichteinmal eine drogische Nachwirkung des Betäubungsmittels. Ja, ich konnte mich sogar – obwohl die Patienten nach dieser Behandlung nur entlassen werden, wenn sie von jemanden abgeholt werden – eine unübersichtliche Situation ausnutzend – einfach alleine davonschleichen!)

Aber nun wieder zurück ins hier und jetzt. Ich werde es mir bequem machen und den Zauberberg weiterlesen.









(8./9.4.2019)









©Peter Alois Rumpf  April 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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