1294 Das Morgengrauen ist schon recht hell
Ich konnte heute zusehen, wie ich mir beim Aufwachen die
Welt zusammenbaue.
Zunächst bin ich voller Bilder noch aus dem gerade
durchlebten Traum mit all den damit verbundenen, fremdelnden Gefühlen.
Dann fallen mir meine für diesen Tag geplanten Aktivitäten
noch ganz verschwommen ein, mit meinen damit verbundenen Emotionen: die liefere
ich um eine Sekunde verzögert nach – ich bin ja noch ganz verschlafen.
Dann fällt mir als nächstes das einschneidende Ereignis der
letzten Tage ein und schon liefere ich meine Trauer und meinen Schmerz nach –
dafür brauche ich keine ganze Sekunde mehr.
Damit habe ich die zwei Hauptelemente meiner momentanen „Realität“
aufgebaut, alles andere kommt häppchenweise und unauffälliger nach.
So mache ich mir meine Welt, wie sie mir – mehr oder weniger
– gefällt.
Das Morgengrauen ist schon recht hell.
(29.3.2019)
©Peter Alois Rumpf März 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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