Freitag, 5. April 2019

1303 Swag!


Stolz – und auch unsicher (swaaaag!) - führe ich meine drei neuen Ringe aus (Diva!). Wen genau ich damit beeindrucken will, weiß ich nicht. Nur: der Jugend gegenüber macht man sich damit garantiert lächerlich. Ja gut, Selbstironie ist auf jeden Fall dabei, aber kann ich mir die so generell und schutzlos überall und allen gegenüber leisten? Schließlich ist in unserer Gesellschaft ein wachsender Faschismus unübersehbar zu erkennen. Oder deswegen erst recht (ich rede von der Selbstironie, nicht von den Ringen als solchen). Im Herumgehen auf der Straße und Einkehren bei Behörden und Geschäften verlasse ich selbst in Bobobezirken der Hauptstadt tendenziell meine halbwegs vertraute Blase und kann in ganz anders geartete Resonanzräume eintreten – absichtlich oder unabsichtlich.

Jetzt wird mir meine angegangene Betrachtung schon wieder zu mühevoll oder ausredentechnisch gesagt: zu fad und deswegen starre ich nun den zerschlissenen und ausgefransten Saum meines linken Sakkoärmels an. Der paßt doch auch recht gut zu mir und meiner sogenannten selbstinszenierten Selbstironie.

Also die Ringe gefallen mir schon beziehungsweise ich mir mit den Ringen! Schaut doch cool lächelnd aus!

Der Mensch, der sich gerade an der gegenüber liegenden Wand hinsetzt, hat bei mir gleich einen Stein im Brett mit seiner leicht ungeschickten Höflichkeit. (Die Redewendung geht laut Wikipedia auf das Wurfzabelspiel zurück. Was immer das ist.)










(5.4.2019)











©Peter Alois Rumpf  April 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite