1205 Der Hüttenegger
Der Hüttenegger liegt neben mir am Nachttisch,
Nachttischchen (zuerst habe ich irrtümlich „Nachtisch“ geschrieben) und rühre
ihn nicht an. Nicht, weil er unverdaulich wäre – mir gefällt seine
(selbst)ironische Art zu schreiben – wiewohl ich weiß, daß „Ironie ein Idealismus
ist, der sich nicht traut“ (Romano
Guardini) – sondern weil ich so aufgewühlt bin, weil ich so viel geredet
habe: privat, nicht therapeutisch – obwohl’s auf‘s Gleiche hinauszulaufen
scheint – mein Rede- und Erzähldrang läßt sich nicht mehr ganz unterdrücken.
Und dann fühle ich mich wie aufgeplatzt und ausgeronnen, obwohl ich mit dem
Ausrinnen noch lange nicht fertig bin.
Und ich fühle mich schuldig. Weil ich
mich zu wichtig nehme, wenn ich von mir rede UND ein Theater vorspiele
und dahinter das Wichtigste verstecke und verheimliche. Ohne zu wissen, was das
Wichtigste ist.
(28.12.2018)
©Peter Alois Rumpf
Dezember 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
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