1204 Häßlicher Neid
Stille. Stille Nacht. Das Fenster ist offen. Kein Flugzeug,
kein Auto, kaum hörbare Stimmen. Ich meine, daß sich irgendetwas abspielt, kann
es jedoch nicht deutlich genug mitbekommen. Obwohl jetzt doch ein Flugzeug
dahinheult – es bleibt geheimnisvoll.
Ich denke, es ist das Leben. Das Leben der sichtbaren und
der unsichtbaren Welt. Die Stimmen werden deutlicher, aber noch weit vom
Verstehen entfernt. Im Zimmer beginnt es
wegen der kalten Luft, die alles zusammenzieht, zu knacksen.
Häßlicher Neid geht durch mich. Auf das Leben oder was sich
der kleine Maxi darunter vorstellt. Ich unterstelle, daß alle anderen mehr
Anteil am Leben haben.
Das ist mir jetzt zu blöd. Ausgerechnet die Stimmen aus der
Raucherecke lösen das aus: Rauchen: die Sehnsucht tief zu atmen bei
gleichzeitiger Verhinderung dessen Folgen – aus Angst.
Ich gehe liegen.
(28.12.2018)
©Peter Alois Rumpf
Dezember 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
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