Freitag, 28. September 2018

1118 Im abgedunkelten Zimmer


Im abgedunkelten Zimmer kommt das gelbe Leuchten durch den Türspalt herein. Das laute Aufpiepsen einer Nachricht beim gerade hochgefahrenen Handy schreckt mich und läßt mich gleich zwei Stufen auf der Skala des Munterwerdens überspringen. Ein Hustenanfall treibt mir die Tränen aus den Augen.

Die tolle Musik der vergangenen Nacht spielt noch in meinem Kopf nach. Moment! Ich überprüfe das mit dem Kopf: … ja, sie müßte tatsächlich im Kopf sein. Von vornherein ist es ja nicht klar, wo gerade das eigene Innere sitzt.

Ich unterbreche meine Innenschau für die Katze, die sich neben mich gesetzt hat – oder gelegt – die Übergänge sind fließend – und gestreichelt werden will.

Das Lachen, Singen, Rufen und Jauchzen der Tageskinder einen Stock tiefer und ihr fröhliches Füßegetrampel - weil sie gerade gemeinsam herumlaufen - das kommt als schöner, lebendiger Auftrieb herauf.

Diesen könnte ich gleich zum Aufstehen nützen. Eilig habe ich es jedoch trotzdem nicht. Ich genieße diese Momente, einen nach dem anderen. Somit bin ich ein wenig eingesunken – immer noch genießend – und plötzlich ist vor mir für einen kurzen Augenblick das Portrait einer unbekannten Frau mit nacktem Oberkörper aufgetaucht. Gleich bin ich – zack! - aufgewacht, aber beim nächsten Mal will ich dort länger verweilen.









(28.9.2018)














©Peter Alois Rumpf    September 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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