1118 Im abgedunkelten Zimmer
Im abgedunkelten Zimmer kommt das gelbe Leuchten durch den
Türspalt herein. Das laute Aufpiepsen einer Nachricht beim gerade
hochgefahrenen Handy schreckt mich und läßt mich gleich zwei Stufen auf der
Skala des Munterwerdens überspringen. Ein Hustenanfall treibt mir die Tränen
aus den Augen.
Die tolle Musik der vergangenen Nacht spielt noch in meinem
Kopf nach. Moment! Ich überprüfe das mit dem Kopf: … ja, sie müßte tatsächlich
im Kopf sein. Von vornherein ist es ja nicht klar, wo gerade das eigene Innere
sitzt.
Ich unterbreche meine Innenschau für die Katze, die sich
neben mich gesetzt hat – oder gelegt – die Übergänge sind fließend – und
gestreichelt werden will.
Das Lachen, Singen, Rufen und Jauchzen der Tageskinder einen
Stock tiefer und ihr fröhliches Füßegetrampel - weil sie gerade gemeinsam
herumlaufen - das kommt als schöner, lebendiger Auftrieb herauf.
Diesen könnte ich gleich zum Aufstehen nützen. Eilig habe
ich es jedoch trotzdem nicht. Ich genieße diese Momente, einen nach dem
anderen. Somit bin ich ein wenig eingesunken – immer noch genießend – und
plötzlich ist vor mir für einen kurzen Augenblick das Portrait einer
unbekannten Frau mit nacktem Oberkörper aufgetaucht. Gleich bin ich – zack! -
aufgewacht, aber beim nächsten Mal will ich dort länger verweilen.
(28.9.2018)
©Peter
Alois Rumpf September 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
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