Freitag, 28. September 2018

1117 Viel Spaß mit mir selber


28.9. 2018 2Uhr früh. Ich gestehe es: ich habe schon viel Spaß mit mir selber! Ich kann nicht schlafen, weil ich mir Geschichten ausdenke – genauer gesagt: Tagträume in der Nacht. Wegen denen muß ich lachen und bin fröhlich und munter. Der Held der Geschichten bin natürlich ich. Meistens erkläre ich etwas oder halte einen Vortrag, und meistens knüpft die Geschichte an eine wirkliche Szene in meinem Leben an. Ich korrigiere und verbessere meine Lebensszene oder entfalte sie richtig, wo mir zum damaligen Zeitpunkt nichts eingefallen ist oder ich im Totstellreflex weder agieren noch reagieren konnte. Ich bin in diesen Geschichten gescheit, schlagfertig, fröhlich, geistesgegenwärtig, großzügig, bescheiden - ohne mein Licht unter den Scheffel zu stellen, edel (das andere ist gut getarnt – ich bin aber wirklich edel! In den Geschichten!), im Lehren erfolgreich, fasziniere meine Zuhörer. Und Zuhörerinnen. Nachdem ich die Geschichten nicht aufschreibe, brauche ich sie auch nicht zu Ende ausdenken und kann sie – wenn sie mir fad oder zu unübersichtlich werden – einfach bleiben lassen und neue ausdenken. Oder ich komme überhaupt assoziationsbedingt vom Hundertsten ins Tausendste. Inneres Fernsehen mit ausgiebigem Herumzappen (und es gibt auch zweifelhaftere Kanäle).

Es bleibt nicht aus, daß ich mich in meinen Geschichten erkläre und rechtfertige. Da wird es dann oft weniger lustig bis depressiv. Aber heute Nacht besteht keine Gefahr dazu. Ich bin ein erfolgreich Lehrender. Manchmal, an besonders lustigen Tagen biege ich das fast bis zum Kabarettisten hin! Das sind ja auch die zeitgenössischen Prediger und Geschichtenerzähler.

Ja, Geschichten erzählen, das tu ich gern, auch im wirklichen Leben. Und ich bilde mir ein, ich kann es auch im wirklichen Leben gut! (Wie gesagt: heute habe ich optimistische Tagträume!)









(28.9.2018)











©Peter Alois Rumpf    September 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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