Donnerstag, 20. September 2018

1107 Heute jazzig und bewölkt


Heute jazzig und bewölkt. Ich sitze im Trockenen. Rechts links schreiben und links rechts; zum Beispiel auf die Ellenbögen. Noch passender, wenn man Linkshänder ist. Rechts ist das linke Links. Und umgekehrt. Aber wen kümmert das? Mich. Und das genügt für eine Notiz. Heute habe ich übrigens zu drei Zeitungen gegriffen.

Immer noch schmerze ich den Hals, aber das Schlucken geht schon deutlich leichter. Ich schlucke Kaffee, Wasser und ein kleines Schnittchen (dafür brauche ich kein Pflaster).
(Am Pflaster der Großstadt Wien.)

Wieder - der Größe im Raum nach: Wasser, Kaffee, Schnittchen (ergo: zweite Kaffeebestellung). Reihenfolge in der Zeit: Kaffee (ein Schluck), dann Schnittchen, dann Kaffee (zwei Schluck), dann Wasser. Weil ich in meiner Scheinanwesenheit mir gar nicht gemerkt habe, ob ich wirklich Wasser getrunken habe: ich konzentriere mich und trinke möglichst aufmerksam einen Schluck Wasser. Aber wen interessiert das? Mich. Und das genügt für eine Notiz.

Gipsyjazz im Lokal. Die Musik im Lokal wechselt die Gegend (Griechenland?). Dafür kommt auf der Straße eine echte, lebendige Gipsykapelle näher und spielt vorm Lokal. Der liebe Gott spielt DJ und mixt beides zusammen; offensichtlich ist er gar nicht so monotheistisch, sondern mischt gern. Während ich beim Musikgeschmack zum Monotheismus neige; zumindest zu ziemlich strengen, monotheistischen Phasen. Zur Zeit ist es RHCP. Ja ich weiß schon: vier Personen. Na und? 1 Gott = 3 Personen + Maria = 4 Personen; und dann noch unzählige Subs ( = Heilige mit eigenen Zuständigkeitsbereichen). Also katholisch geht sich das alles aus. Auch wenn ich ausgetreten bin.

Jetzt sehe ich an der Häuserfront gegenüber, daß die Sonne durchgekommen ist (eine Bestätigung! Eine Bestätigung!). Wegen der Sonne werde ich wohl losgehen.


Nein! Umdisponiert. Zurück! Gleiches Lokal, anderer Platz. Und jetzt: Ingwertee. Radikaler Wechsel. (Also: das ist egal, ob im Kleinen oder Großen: Alles ist im Ganzen enthalten und beeinflußt es und im Einzelnen ist alles und … regnet's jetzt?)

Von der Straße her klingt es nach Regen, ich sehe jedoch keinen. Gibt es unsichtbaren Regen? Oder rein akustischen Regen? Oder gibt es so unentschiedene Übergangsbereiche? Oder bin ich mit dem Auge hier und mit dem Ohr ein paar Kilometer weiter? Ich wechsle zu meinem ursprünglichen Tisch zurück. Nocheinmal: an allem ist alles ablesbar; die gesamte Weltgeschichte vom Urknall (Gottseidank: heute keine Blähungen) bis zu diesem Augenblick und weiter in alle Zukunft. Alle Fäden aus der Vergangenheit bündeln sich hier und alle Fäden in die Zukunft gehen von hier aus, von diesem Wechsel von Tisch vier auf Tisch fünf. Aber jetzt warte ich schon auf meine große Tochter und kann mich nicht mehr aufs Belehren konzentrieren.

Gurr.









(19.9.2018)













©Peter Alois Rumpf    September 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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