1080 Adios! Tschüss!
Ich blicke durchs Fenster hinaus auf den Schanigarten und
das pompöse, sonnenbeleuchtete Neunzehntes-Jahrhundert-Ungeheuer dahinter auf
der anderen Straßenseite. Und auf die Wanderinnen und Wanderer, die am Gehsteig
zwischen Lokal und Schanigarten feierlich vorbeiziehen. Einen Baum und eine
Reihe von Sträuchern gibt es auch – die ich natürlich wieder zu grüßen
vergessen habe (heute steht auf meinem Leiberl: „ich kann nicht grüßen“).
Einkaufszettelbotschaften hin und her via Handy – ich bin
heute eindeutig mehr in dieser Welt hier präsent als sonst.
Hinter den Büschen und dem Schilfzaun schleichen auch Autos
vorbei, fast ganz verdeckt, was ihren durchblitzenden Bewegungsaspekt stärker
betont, in dem es die Flüchtigkeit hervorhebt. Alle Autos auf der Flucht? Wenn
man „Autos“ mit „Selbst“ übersetzt, dann könnte es stimmen („wo stehst du?“
„ich steh dort drüben!“). (Fahrende Autos haben einen Dingaspekt und einen
Bewegungsaspekt. Eine Kerzenflamme zum Beispiel einen Heiß- und einen
Leuchtaspekt; Wasser einen Naß- und einen Fließaspekt. Etcetera. (Hihihi)).
Ein wenig versuche ich mich wieder aus dieser Realität
wegzubeamen, indem ich auf das Muster des Terrakottabodens (oder was das ist)
starre. Ich fürchte die zu starke Anziehung dieser Realität und daß ich und
mein Blick und mein Wunschapparat nicht Distanz halten und ich als
Weltfremdling, dem das nicht zusteht, abgestoßen und verjagt werde (DU nicht!).
Da löse ich die Realität durch Starren bis zum Verschwimmen
auf.
Leider kann ich es noch immer nicht, mich selbst mit meinem
ganzen Körper hinwegzubeamen, was durchaus zu den angeborenen menschlichen
Möglichkeiten gehört.
Also muß ich es normal und rationalitätskonform machen:
„zahlen“ rufen, zahlen, zusammenpacken, gehen. Adios! Tschüss!
(30.8.2018)
©Peter Alois Rumpf August
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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