1079 Radio Swiss Jazz
Ich blicke durchs Fenster hinaus auf die Hauswand des
Fünfzigerjahre-Wohnhauses auf der anderen Seite der Gasse – und schon wölbt
sich der Verputz, als schaute ich von hoch oben auf ein Hügelland, wenn es
nicht schon ein Mittelgebirge ist. Wie auf eine Landkarte, bloß in Grau. Im kleinen
Bad- oder Klofenster mitten drinnen spiegelt sich das neunzehnte Jahrhundert
von meiner Gassenseite als Ausschnitt einer Eingangstorrundung. Mit
Industrieornamenten aufgemotzt, wie es damals üblich war.
Radio Swiss Jazz (aus den Lautsprechern).
Ein Stockwerk höher bildet die Jalousie des äquivalenten
Fensterchens ein eigenartiges, graphisch schönes Muster, indem zwei, drei, vier
Jalousielamellen nach oben geknickt sind.
Noch einen Stock höher ist im gekippten Fenster so gut wie
nichts, nur eine unidentifizierbare Spiegelung zu sehen; rechts daneben jedoch
eine schön verzerrte Spiegelung des gegenüber liegenden Fensterrahmens in dem kleinen
Fensterchen.
Darunter ist die Spiegelung ziemlich klar und unverzerrt.
Und noch einmal darunter ist das Fensterchen mit einem
Gazevorhang verhängt.
(29.8.2018)
©Peter
Alois Rumpf August 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
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