970 Liebe Leute oder: Bohrmaschine (vrtalnik)
Liebe Leute, liebe Leserinnen. Heute habe ich einen langen
Anlauf genommen, um mit meinen Winterschuhen möglichst weit den vereisten Weg
entlang zu rutschen und dabei habe ich mir am Holzgestell meines Bettes den
Kopf angehauen, wovon ich dann aufgewacht bin.
Liebe Leute! Heute will ich euch direkt ansprechen! Ich weiß
zwar noch nicht, was ich zu sagen habe, aber ich hoffe, irgendwas wird mir
schon einfallen.
Zunächst einmal: einen Stock tiefer arbeiten mindesten drei
Tageskinder voller Inbrunst mit ihren Bohrmaschinen (vrtalnik), die sie sich
aus Lego gebastelt haben, denn ich höre ihr begeistert gerufenes und ausdauernd
laut und kontinuierlich fast gesungenes „Booaaaaaaaaaaaaaaaaaa...!“ Liebe
Leute, ich kann sagen, es geht von dieser in Hingabe und Liebe vollzogenen
Arbeit eine so große Lebensfreude aus, daß diese fröhlichen Vibrations hier
heroben bei mir meine tendenzielle Morgendepression vertreiben.
Liebe Leute! Ich empfehle Herta Müller und M. Blecher zu
lesen; also einfach eine kleine Empfehlung; eingestreut, weil mir nichts
anderes eingefallen ist, aber ganz ernst gemeint.
Dann möchte ich mitteilen, daß ich mich auf das Fußballspiel
gegen Brasilien am Sonntag freue und heute freu ich mich auf das Frühstück und
meinen geplanten, umfassenden Büchereinkauf, zu dem ich mich gestern noch
entschlossen habe, obwohl ich knapp bei Kasse bin. Vielleicht erlaube ich mir
auf meiner Tour auch einen Kaffeehausbesuch. Liebe Leute, das nennt man stolz
und fröhlich den widrigen Umständen trotzen! (Gib nicht so an! So widrig
sind deine Umstände gar nicht! Noch haben wir hier in Österreich ein vergleichsweise gutes Sozialsystem und auch eine solche Krankenversorgung.)
Liebe Leserinnen, ich teile auch schon heute mit: von
19.Dezember bis 30.Jänner werde ich auf Kur sein. Wie ich das mit der Schublade
handhaben werde, weiß ich noch nicht. Falls ich meinen Lapy nicht mitnehme,
wird es in diesem Zeitraum keine neuen Texte von mir im Internet geben, aber in
meinem Notizbuch – so hoffe ich – einen ganzen Haufen, den ich dann im Februar
abarbeiten werde (wenn es so weitergeht und ich weiterhin alle Texte auf die
Schublade stelle – egal ob sie gelungen, mißlungen oder durchschnittlich sind).
Liebe Leute! Ich wollte auch einmal nachfragen, wie es euch
mit meiner Schublade geht? Lest ihr fleißig? Kommt ihr mit dem Lesen nach? Lest
ihr regelmäßig oder sporadisch? Wird’s euch schon fad?
Liebe Leute! Jetzt rufen die Tageskinder nach der Katze,
aber die liegt bei mir und läßt sich genüßlich streicheln und massieren.
(7.6.2018)
©Peter Alois Rumpf Juni
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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