966 Betrachtungen über das Sterben
Wenn ich einmal sterbe – und damit es kein Mißverständnis
gibt: ich bin – soweit ich weiß – nicht todkrank, sondern ganz normal sterblich – wenn ich also sterbe – ich
hoffe inständig, daß mir dann mein ganzes Leben gezeigt werden wird und zwar
so, wie es mein Energiekörper (genauer: mein "energetischer Zwilling"), der eigentliche Träger meiner Existenz, erlebt
hat. So, daß ich endlich hinter die Kulissen schauen kann und alles verstehen.
Mein auf Abstand gehaltener, ignorierter Energiekörper, der innere Seher, kommt
her zu mir und ich werde alle übersehenen, verdrängten, ignorierten Erfahrungen
kennenlernen, alle!
Bis vor kurzem war ich überzeugt, daß jeder Mensch im Tod
diese Schau erlebt, aber ich werde diesbezüglich immer unsicherer. Daß man im
Tod mit seinem Energiekörper und dessen Wissen, Erfahrungen und Erinnerungen
konfrontiert wird, das glaube ich immer noch (ich weiß schon, „glauben heißt
nichts wissen“, aber was sich meist als Wissen ausgibt, ist bei genauerer
Analyse selber bloßer Glaube – ich will mich nur gegen falsche Zustimmung
absichern), aber ob man auf jeden Fall und unter allen Umständen sich das Ganze
sozusagen „ruhig“ anschauen kann, das frage ich mich immer öfter. Was ist, wenn
man bei der ersten (oder zweiten, oder dritten etc.) unangenehmen Tatsache, die
man gezeigt bekommt, ausflippt und bildlich gesprochen vom Energiekörper
davonrennt, weil das Ego die Wahrheit nicht ertragen will? Und man sich so
weigert, das Ganze anzuschauen? Wenn nur starke und besonnene Persönlichkeiten
die Kraft und den Mut haben, den ganzen Prozeß durchzustehen? Dann schaut es
für mich nicht gut aus!
Und damit es auch da kein Mißverständnis gibt: ich bin
weiterhin der Überzeugung, daß am Ende dieses Prozesses der Konfrontation mit
dem Energiekörper – die ja eigentlich eine totale Erleuchtung ist – so etwas
wie Versöhnung steht, denn dann versteht man sich und seine Handlungen
vollkommen und die aller anderen auch, die im eigenen Leben eine Rolle gespielt
haben. So bleibt kein Bedauern, keine Reue, kein Frust, keine Anklagen und
Vorwürfe, keine Verzweiflung über und man kann alles akzeptieren und zu seinem
Leben ja sagen, bevor man endgültig zerlegt wird. (Die Möglichkeit, nicht
zerlegt zu werden gibt es auch, aber nicht so einfach. Dazu vielleicht an
anderer Stelle mehr.)
Nachdem ich nicht mehr glaube, daß es mir in diesem
irdischen Leben noch gelingen wird, mich mit meinem Energiekörper richtig
anzunähern, anzufreunden und auszutauschen – was im Bereich der menschlichen
Möglichkeiten liegt – hoffe ich inständig, daß alle Sterbenden, vor allem aber
ich selber diese Erleuchtung im Tod erfahren dürfen. Ich bin regelrecht
neugierig darauf.
(5./6.6.2018)
©Peter Alois Rumpf Juni
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite