Mittwoch, 6. Juni 2018

966 Betrachtungen über das Sterben


Wenn ich einmal sterbe – und damit es kein Mißverständnis gibt: ich bin – soweit ich weiß – nicht todkrank, sondern ganz normal sterblich – wenn ich also sterbe – ich hoffe inständig, daß mir dann mein ganzes Leben gezeigt werden wird und zwar so, wie es mein Energiekörper (genauer: mein "energetischer Zwilling"), der eigentliche Träger meiner Existenz, erlebt hat. So, daß ich endlich hinter die Kulissen schauen kann und alles verstehen. Mein auf Abstand gehaltener, ignorierter Energiekörper, der innere Seher, kommt her zu mir und ich werde alle übersehenen, verdrängten, ignorierten Erfahrungen kennenlernen, alle!

Bis vor kurzem war ich überzeugt, daß jeder Mensch im Tod diese Schau erlebt, aber ich werde diesbezüglich immer unsicherer. Daß man im Tod mit seinem Energiekörper und dessen Wissen, Erfahrungen und Erinnerungen konfrontiert wird, das glaube ich immer noch (ich weiß schon, „glauben heißt nichts wissen“, aber was sich meist als Wissen ausgibt, ist bei genauerer Analyse selber bloßer Glaube – ich will mich nur gegen falsche Zustimmung absichern), aber ob man auf jeden Fall und unter allen Umständen sich das Ganze sozusagen „ruhig“ anschauen kann, das frage ich mich immer öfter. Was ist, wenn man bei der ersten (oder zweiten, oder dritten etc.) unangenehmen Tatsache, die man gezeigt bekommt, ausflippt und bildlich gesprochen vom Energiekörper davonrennt, weil das Ego die Wahrheit nicht ertragen will? Und man sich so weigert, das Ganze anzuschauen? Wenn nur starke und besonnene Persönlichkeiten die Kraft und den Mut haben, den ganzen Prozeß durchzustehen? Dann schaut es für mich nicht gut aus!

Und damit es auch da kein Mißverständnis gibt: ich bin weiterhin der Überzeugung, daß am Ende dieses Prozesses der Konfrontation mit dem Energiekörper – die ja eigentlich eine totale Erleuchtung ist – so etwas wie Versöhnung steht, denn dann versteht man sich und seine Handlungen vollkommen und die aller anderen auch, die im eigenen Leben eine Rolle gespielt haben. So bleibt kein Bedauern, keine Reue, kein Frust, keine Anklagen und Vorwürfe, keine Verzweiflung über und man kann alles akzeptieren und zu seinem Leben ja sagen, bevor man endgültig zerlegt wird. (Die Möglichkeit, nicht zerlegt zu werden gibt es auch, aber nicht so einfach. Dazu vielleicht an anderer Stelle mehr.)

Nachdem ich nicht mehr glaube, daß es mir in diesem irdischen Leben noch gelingen wird, mich mit meinem Energiekörper richtig anzunähern, anzufreunden und auszutauschen – was im Bereich der menschlichen Möglichkeiten liegt – hoffe ich inständig, daß alle Sterbenden, vor allem aber ich selber diese Erleuchtung im Tod erfahren dürfen. Ich bin regelrecht neugierig darauf.







(5./6.6.2018)












©Peter Alois Rumpf    Juni 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite