953 Pi Pa Po
Die Vormittagsstille, nachdem mich ein unnötiger Anruf
aufgeschreckt hat (Werbung). Plötzlich in Klarheit und knapp vor einer großen, kaum noch
verborgenen Intensität. Allmählich jedoch wird alles wieder alltäglich.
Dann stelle ich mir vor, ich gleite durch den – quasi –
leeren Raum; nur alle paar Kilometer ein Elektron oder etwas in der Art. Damit
komme ich zur Frage: wieviel Promille Wirklichkeit steckt in dem, was ich da
als mein vertrautes Zimmer, mein Kellion, meine Zelle sehe?
Die Frage habe ich mir nicht gestellt, um sie zu
beantworten, sondern um zu staunen. Worüber? Darüber gebe ich mir keine
Rechenschaft.
Nachdem ich die Augen geschlossen habe, blicke ich in eine
orange Welt. Beim zweiten Mal ist sie grau. Statt einer Zahnbürste lege ich
einen Löffel hin und merke den Irrtum erst nachher (aha, ich gleite wieder ab).
Ich überlege als Abgeglittener eine Kontaktanzeige „nur zum Plaudern“. Ich
öffne die Augen wieder und erlebe neuerlich die Vormittagsstille mit fast
gleicher Intensität als vorhin.
Jetzt nähern sie die Rufe, Schreie und Jauchzer der fünf
Tageskinder, die vom Park kommend das Stiegenhaus heraufstapfen und
Erleichterung öffnet meinen Brustkorb für ein paar tiefe Atemzüge: der Raum ist
nicht leer. Ich habe mich für heute für diese Welt hier entschieden samt
Frühstück und allem Pi Pa Po.
(22.5.2018)
©Peter Alois Rumpf Mai
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite