Dienstag, 22. Mai 2018

953 Pi Pa Po


Die Vormittagsstille, nachdem mich ein unnötiger Anruf aufgeschreckt hat (Werbung). Plötzlich in Klarheit und knapp vor einer großen, kaum noch verborgenen Intensität. Allmählich jedoch wird alles wieder alltäglich.

Dann stelle ich mir vor, ich gleite durch den – quasi – leeren Raum; nur alle paar Kilometer ein Elektron oder etwas in der Art. Damit komme ich zur Frage: wieviel Promille Wirklichkeit steckt in dem, was ich da als mein vertrautes Zimmer, mein Kellion, meine Zelle sehe?
Die Frage habe ich mir nicht gestellt, um sie zu beantworten, sondern um zu staunen. Worüber? Darüber gebe ich mir keine Rechenschaft.

Nachdem ich die Augen geschlossen habe, blicke ich in eine orange Welt. Beim zweiten Mal ist sie grau. Statt einer Zahnbürste lege ich einen Löffel hin und merke den Irrtum erst nachher (aha, ich gleite wieder ab). Ich überlege als Abgeglittener eine Kontaktanzeige „nur zum Plaudern“. Ich öffne die Augen wieder und erlebe neuerlich die Vormittagsstille mit fast gleicher Intensität als vorhin.

Jetzt nähern sie die Rufe, Schreie und Jauchzer der fünf Tageskinder, die vom Park kommend das Stiegenhaus heraufstapfen und Erleichterung öffnet meinen Brustkorb für ein paar tiefe Atemzüge: der Raum ist nicht leer. Ich habe mich für heute für diese Welt hier entschieden samt Frühstück und allem Pi Pa Po.










(22.5.2018)












©Peter Alois Rumpf    Mai 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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