952 Wer da zögert ist verloren
„Wer da zögert, ist verloren!“ Verloren. Egal. Dann lieg ich
halt im Bett und schreibe. Oder lese. „Der erste Feind ist die Angst. Der
zweite Feind ist die Klarheit.“ Den dritten Feind habe ich vergessen. Der
vierte ist das Alter. (Oder ist der dritte die Klarheit und ich habe den
zweiten vergessen?)
Wie gesagt: egal: ich liege im Bett und schreibe und laß
mich dabei gehen.
Es rauscht und ich kann es nicht zuordnen: in unserer
Wohnung? In einer Nachbarwohnung? Draußen? Wasser? Was anderes? Ich streichle
lange, ausführlich und liebevoll die Katze, nachdem sie mich höflich mit einem
kurzen Maunz darum gebeten hat. Naja: aufgefordert hat.
Der ringförmige Fleck an der Wand: ich frage mich schon seit
Jahren, was das sein könnte. Er stammt noch aus vor meiner Zeit.
Ja, es ist ein schöner Morgen. Die Angst hat mich nur
gestreift und die Übelkeit ist kaum wahrnehmbar. Nocheinmal: es ist so schön,
im Bett zu hocken, mein (?) Bewußtsein durchzutasten und langsam und still in
den Tag zu gleiten (von der Katze ein wenig auf Trab gehalten), mit der Arbeit
des Schreibens dem Ganzen einen Sinn geben, ohne mich unangenehm anzustrengen,
denn Worte und Sätze finden liebe ich.
Die Surrsirenen um meine Ohren sind noch im Hochbetrieb,
also ganz bin ich noch nicht angekommen.
Ich bin glücklich, wenn ich schreibe. Und mein Herz jubelt,
wenn ich jemandem einen schönen Tag wünsche. Einen schönen Tag für Sie!
(18.5.2018)
©Peter Alois Rumpf Mai
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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