913 Ich wechsle den Standort
Meine Kaffeehaustexte funktionieren nicht mehr so recht.
Jetzt sitze ich irgendwo in den Bahnhofshallen. Meine Bestellung war ein
wengerl daneben; aber das bin ich gewohnt.
Die Leute: auf den Rolltreppen stehen sie, in den Gängen
gehen sie, am Bildschirm laufen und hüpfen sie. „Unser Land braucht Menschen,
die an sich glauben“, sagt die Werbung. Ja, ja. Natürlich. Nicht nur unser
Land. Man fühlt sich dabei jedoch fast gezwungen zu scheitern. Meine Siege
sollen keiner Bank gehören. Jetzt laufen und hüpfen die in der Werbung in den
Himmel hinauf! Wahnsinn! Sozusagen ein Himmelslauf. Die werben mit der
Himmelfahrt!
Ich glaube an die Himmelfahrt, jedoch nicht an meine. An
welche dann? An die von Henoch, Elias, Jesus von Nazareth, Maria, vom Ioannes
Evangelistus gibt’s auch so eine Erzählung – was weiß ich, was zwischen Himmel
und Erde alles möglich ist! Vom Nagual Elias, Julian O., Don Juan Matus und
viele, viele andere. In alten Zeiten – die Zeiten, als das wünschen noch
geholfen hat (intent!) - sollen ganze Städte in andere Dimensionen verschwunden
sein. Freilich, meine Bekenntnisse geben nicht viel her. Bleiben wir lieber in
der irrealen Realität:
Die eine Rolltreppe hebt die Leute herauf – zuerst sieht man
ihre Köpfe und so weiter – die andere läßt sie nach unten versinken.
Jetzt geht mir die Läufer und Hüpfer am Bildschirm schon
gehörig auf die Nerven. Aber nachdem deswegen auch nichts weiter passiert, ist
das ziemlich uninteressant.
Ich wechsle den Standort.
(7.4.2018)
©Peter Alois Rumpf April
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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