695 Bei verklebten Augen
Im Traum habe ich plötzlich die „unerträgliche Leichtigkeit
des Seins“ empfunden; ich war geschockt und von Schmerz erfaßt, als ich spüre,
wie belanglos, flach, rücksichtslos und verlogen ich mein Leben führe.
Jetzt, bei offenem Fenster im Bett, die Vögel zwitschern und
pfeifen ihre Morgengesänge, ein sonniger, schöner, optimistischer Tag hat
begonnen und ich ordne in Gedanken meinen Tagesablauf: zuerst mache ich das,
dann erledige ich das, und das dürfte sich auch noch ausgehen und so weiter.
Bis zum Arbeitsbeginn am Nachmittag, dann ist alles vorgegeben.
Ich bin gut ausgeschlafen, die Traumfetzen, an die ich mich
noch erinnere, und die Traumgefühle, die noch stark in mir vibrieren, stärken
und bereichern mein junges, frisches, heutiges Alltagsleben, auf das ich schon
fokussiert bin. „Ja, so ist es!“ - denke ich und bin ganz bereit, dem Tag und
seinen Herausforderungen gegenüberzutreten.
Ich genieße den Morgen und daß ich Zeit habe, es langsam
anzugehen. Ich fühle mich nicht gehetzt, und das ist sehr schön. Erleichtert
atme ich in der frischen Morgenluft auf. Innerlich lache ich sogar fröhlich!
Und das bei noch schlafverklebten Augen.
(11.5.2017)
©Peter Alois
Rumpf Mai 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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