Freitag, 21. April 2017

674 Ziehen

Ein Katzenhaar schwebt an meinem linken Auge vorbei. Ich fühle mein Gebiss „ziehen“. Mein Magen knurrt. An meinem dritten Auge spüre ich einen leichten Druck. Mein Magen knurrt. Jetzt hat sich der Druck zu den Schläfen verlagert. Natürlich höre ich mein Surren. Dazu will ich festhalten: das Surren in den Ohren stört mich überhaupt nicht. Ich finde es interessant, manchmal beinahe aufregend; es tritt besonders deutlich am Übergang von Schlaf und Traum zur Realität, der sogenannten, auf und umgekehrt. Jetzt ist es normal in Lautstärke und Schwingung.

Jetzt ist der leichte Druck zu den Ohren herunter gewandert; hinter den Augen sitzt ein schwaches Ziehen, das allmählich bis in die Mundhöhle hinunter reicht. Ein Ziehen hinter den Augen, das – wäre es stärker - an den Zustand kurz vor einem Tränenausbruch erinnerte. Eben jetzt ganz schwach und ohne jede seelische Verstimmung. Ich fühle mich „neutral“, sozusagen in der Mitte, noch besser: in unaufgeregter Balance (Dienst erst am Nachmittag).

Das Ziehen im Kopf geht in ein leichtes Pulsieren über. Was die Selbstbeobachtung betrifft verliere ich den Faden; es sind zu viele Eindrücke, die sich bemerkbar machen, ich kann sie nicht mehr ordnen: der Druck auf den Körperflächen, wo ich aufliege und anlehne; der Druck der Finger, mit denen ich den Kugelschreiber halte; und bei denen, die das Notizbuch halten; die Wahrnehmung meines körperlichen Innenraumes, was sich da abspielt und mit welchen Empfindungen es einhergeht. Das Atmen zum Beispiel. Herzklopfen (ruhig; … Moment! … Moment! Jetzt spüre ich nichts! Bin ich etwa ein Zombie? Ein Außerirdischer mit ganz anderen herzlosen Körpersystemen? Kommt daher meine „Neutralität“? Sicherheitshalber ertaste ich den Puls; Ah! Ja! War vorhin keine Einbildung. Mein Herz schlägt; normal, soweit ich das als Laie feststellen kann!)

Durch die nicht ganz optimale Hockstellung erzeuge ich einen leichten Schmerz im Nacken. Ich versuche, meine Haltung zu korrigieren. Ja, so ist es besser. Jetzt spüre ich einen Druck im Körperinnenraum, der etwa von den Augenhöhlen bis in den Bauch reicht.

Der leere Magen macht sich stärker und knurrend bemerkbar. Ich werde um ein Frühstück nicht herumkommen.








(21.4.2017)














 ©Peter Alois Rumpf    April 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite