624 Geld ist genug da
Ja, hallo? Herr Foda? Sie sind am Apparat! Schön, daß ich
Sie persönlich erreicht habe.
Hm.
Hm.
Danke, daß Sie sich die Zeit nehmen. Mein Anliegen – ich habe
es letztens schon angedeutet – ich will Sturm Graz übernehmen. Und bevor ich
das mache, will ich mich mit Ihnen absprechen. Ich wäre sehr glücklich, mit
Ihnen als Trainer arbeiten zu können. Und da wollte ich Ihnen meine Ideen
vorlegen.
Hm, ja.
Ja, ja.
Nein, also ich habe vor, mich voll und ganz im Verein zu
engagieren, finanziell, aber auch was die Strukturen betrifft.
Geld ist genug da.
Nein, da ist genug da.
Was ich Ihnen gerne sagen will: ich bin auch bereit, den
Verein und seine Strukturen total umzukrempeln,
… also umzubauen, wenn es
notwendig und sinnvoll ist. Ich selber verstehe nichts von Fußball, also
brauche ich Fachleute und da würde ich gerne auf Sie bauen.
Nein, nein, wenn Sie so arbeiten wollen wie bisher, ist das
auch in Ordnung und wir belassen es dabei. Sie bekommen die Spieler, die Sie
wollen, die Fachleute im Betreuungsteam, die Sie brauchen.
Ja, wie gesagt: Geld ist genug da.
Aber – wenn Sie es wollen – können wir das Ganze auch ganz
umstrukturieren. Sie können die Rolle eines Supertrainers einnehmen, der auf
einige Subtrainer zurückgreifen kann und selber nur dort und da eingreift, wo
es ihm sinnvoll erscheint. Sie wären sozusagen der Dirigent eines Orchesters.
Sie können sich zum Beispiel vorübergehend auf ein paar wenige junge Spieler
konzentrieren, die Sie heranführen, oder umgekehrt, einer ihrer Subtrainer
führt sie nach ihren Vorgaben ans Team heran. Oder Neuzugänge. Geld ist genug
da. Sie können der Mannschaft nur mehr den letzten Schliff geben, oder eine von
Grund auf neu formen.
Ja,ja, wir haben Zeit, Geduld und Geld. Wenn es einmal nicht
so gut läuft, ist ihr Job nicht gefährdet. Sie können sich dann auch ruhig
etwas aus der Schußlinie nehmen und einen Subtrainer an die Front stellen, sich
auf Spezialaufgaben zurückziehen, um dann später wieder in den Vordergrund zu
treten. Das kann also ganz flexibel an die Notwendigkeiten angepaßt werden.
Aber – ich betone das extra – so, wie Sie es vorgeben. Sie bleiben der Chef,
egal, an welcher Stelle Sie selber gerade arbeiten.
Nein, nein, das sind von mir keine Vorgeben; ich will Ihnen
nur zeigen, daß jetzt, genau jetzt die Chance besteht, alles umzuorganisieren,
so wie Sie es für erfolgversprechend halten. Ganz nach ihren Vorstellungen.
Geld ist genug da.
Wie gesagt, wenn Sie nichts verändern wollen, ist das aus
meiner Sicht völlig okay; ich vertraue Ihnen da voll und ganz.
Hm. Nein. Ich will Ihnen nur zeigen, daß – wenn ich Sturm
übernehme – alles möglich ist. Wie schon gesagt: Geld ist genug da.
Ja, ich habe auch vor, auf andere Sponsoren zu verzichten; ich
finanziere alles, und Sie brauchen bei Fernsehinterviews keine Pickerl … ich
meine, Sponsorenaufkleber tragen. Und die Mannschaft hat schwarz-weißes Dressen
ohne irgendwelche Firmen und Sponsorenlogos, auch von meinen Firmen nicht. Das
habe ich nicht notwendig.
Ja, ja, sie können sich die Leute holen, die Sie brauchen,
ob Spieler oder Betreuer.
Nein, nein – ich rede Ihnen da nicht drein; wie schon
gesagt, ich verstehe nichts von Fußball. Ich selber möchte auch nicht zu sehr
in der Öffentlichkeit stehen, es wird soetwas wie einen Vereinssprecher geben
müssen, der das Ganze erledigt.
Ja.
Ja, ich bleibe im Hintergrund, zahle und setze ihre Vorgeben
durch.
Kann ich mit Ihnen rechnen? Lassen Sie es sich durch den
Kopf gehen, dann besprechen wir das Face to Face und dann mit den Anwälten den
Vertrag.
Unter dieser Nummer können Sie mich immer erreichen. Wie
gesagt, ich übernehme Sturm nur, wenn ich einen Fachmann, wie Sie es sind, zu
Seite habe. Und nochmals: Geld ist genug da.
Ja, und Gratulation zum gestrigen Sieg über Rapid.
Ja, natürlich war das auch Glück. Natürlich! Ja. Ja. Danke
für das Gespräch. Sie melden sich. Danke. Alles Gute. Aufwiederhören.
(11./13.3.2017)
©Peter Alois Rumpf
März 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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