Montag, 17. Oktober 2016

469 Zweihundertdreiundsiebzig Ich-Sätze (Teil 2)

Ich schreibe für die Schublade.
Ich denke zu sehr in richtig und falsch.
Ich bin nicht sehr empathisch.
Ich habe ein schlechtes Personengedächtnis.
Ich liebe den Grimming.
Ich bin undankbar.
Ich befürchte, solche Ich-Sätze sind eher sinnlos.
Ich liege gern im Bett.
Ich übersehe oft mein Glück.
Ich möchte gern in Pension gehen.
Ich bin stolz auf meine Bücher.
Ich bin stolz auf meine Platten-, Kassetten- und CD-Sammlung.
Ich erfreue mich an Musik.
Ich liebe den Herbst und den Nebel.
Ich freue mich, daß Sturm Graz die Tabelle anführt.
Ich nehme mich nicht immer so ernst.
Ich bin leicht angerührt.
Ich genieße den Sonntagsschlaf.
Ich esse gern und viel.
Ich war schon dreimal magersüchtig (oder viermal).
Ich war einmal in Fiuggi.
Ich liebe Holz-Sägen.
Ich fürchte mich auch vor Kindern und Jugendlichen.
Ich bin unaufmerksam.
Ich mag die blaue Stunde.
Ich höre „thick as a brick“ von Jethro Tull.
Ich betrachte den roten Faden.
Ich gehe manchmal walken.
Ich erinnere mich an das schwarze Zimmer von H.P.
Ich finde es eigenartig, daß manches nur mehr in der Erinnerung existiert (oder? Ist es gar nicht so?).
Ich stelle mir die Ewigkeit nicht als ein dahinlaufendes Zeitkontinuum vor, sondern als die gleich“zeitige“ Gegenwart aller Intensitäten, die in unserer „normalen“ Welt hintereinander angeordnet sind. Also außerhalb der Zeit.
Ich habe von Kant gelernt, daß Raum und Zeit bloß Kategorien unseres Bewußtseins sind.
Ich gebe gerne an und übertreibe viel.
Ich kann bei Filmen, Geschichten und so weiter weinen, selten aber Menschen gegenüber.
Ich habe einen Hang zum Abstrakten.
Ich war zu Studienbeginn auf mich allein gestellt verloren
Ich hatte in der Tischlerei ständig Angst vor den Maschinen.
Ich fürchte mich vor dem Hass, der jetzt in unserer Gesellschaft wieder hochkommt.
Ich finde einiges davon auch in mir.
Ich bin im Moment recht zufrieden.
Ich verscheuche die Katze, die sich auf mein Notizbuch legt, nicht.
Ich habe „Lieblingsstellen“ (in der Musik und in der Landschaft).
Ich finde den Satz von H. Kissinger „die Intellektuellen sind Zyniker und Zyniker haben noch nie eine Kathedrale gebaut“ ziemlich zutreffend. Nicht ganz, aber ziemlich (kommt natürlich darauf an, was man unter einem „Intellektuellen“ versteht).
Ich bekomme vom Zeitunglesen schnell einen müden Kopf.
Ich bekomme vom Computerlesen schnell einen müden Kopf.
Ich vergesse vieles, was ich mir vorgenommen habe.
Ich finde in mir oft Trauer und Schmerz, wenn ich in mich hineinhorche.
Ich hoffe, daß ich bald die angepeilten 273 Ich-Sätze geschrieben haben werde.
Ich bekomme immer noch das ungute Sonntagabendgefühl.
Ich werde ein Räucherset kaufen.
Ich möchte so gern fromm sein.
Ich muß viele meiner Urteile revidieren.
Ich wäre am besten dran, wenn ich das Urteilen überhaupt aufgäbe.
Ich muß über meinen Eifer schmunzeln.
Ich betrachte den Fleck an der Wand.



(15./16.10.)











©Peter Alois Rumpf    Oktober 2016     peteraloisrumpf@gmail.com


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