417 Mein eigener Film (1.8.)
Gestern hat mich eine Gruppe betrunkener Jugendlicher in
Panik versetzt. Zunächst konnte ich noch zwischen ihnen und meinem eigenen Film
unterscheiden, dann nicht mehr. Die Aussage „Die wollen auch nur das Leben
feiern“ habe ich als Verrat empfunden und ich fühlte mich allein gelassen auf
der Welt. Ich stürzte in diesen meinen altbekannten Verzweiflungsfilm, wo ich
mir dann vorsage, nicht mehr leben zu wollen. Wo ich keinen Ausgang weiß, mich
als Gefangenen empfinde, eingesperrt in ein inneres Gefängnis, unfähig mich zu
befreien, handlungsohnmächtig, ich habe alles vergessen, was ich weiß, nichts
stimmt, ich bin gelähmt. Ich will handeln, aber es gibt in mir nichts, das
handeln kann, kein Ich, ich bin nichts, das niederhaltenden Kräften ausgesetzt
ist, ein Bündel irgendwas, das von einem enormen anonymen Druck - wie in den
Tiefen des tiefsten Ozeans – zu Boden gepresst wird. Irgendetwas ist jedoch da,
das sich der Auflösung widersetzt; also ein Etwas-Nichts, ein Nichts-Etwas.
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