Mittwoch, 15. Juni 2016

383 Das geht schnell

Das geht schnell. Ein bißchen tut es noch weh, weil ich mein Herz daran gehängt habe (Leiden-schaft), aber der Ausnahmezustand ist schnell abgehakt. Dreimal heuschnupfenähnliches Niesen, dann geht die Aufmerksamkeit auf den Regen draußen.

Wir Österreicher müssen lernen, uns ohne imperiale Großmachtgefühle groß fühlen zu können; auf der Basis unserer jetzigen Möglichkeiten. Ich rede ausdrücklich vom österreichischen Publikum. Ich denke da an den vielzitierten Witz „wer spielt?“ - „Österreich-Ungarn“ „gegen wen?“. Auch der ironische Gebrauch zählt! (Romano Guardini: „Ironie ist ein Idealismus, der sich nicht traut.“) Es scheint so, als würde der k-&-k-Größenwahn immer noch lauern, um sich bei jedem Aufkommen eines Österreichstolzes draufzusetzen oder dranzuhängen. Das sollten wir los werden, sonst bleibt dieses Pendeln zwischen unrealistischem Größenwahn (inklusive „Rache für Königsgrätz“ und „Rache für den Hymnenklau“ und Verachtung Richtung Osten und Süden) und resignativem „wir sind nix!“, das anfällig macht für Anschlüsse.
Es geht um realistisches Einschätzen unserer Kräfte und Möglichkeiten.

Der Regen hat inzwischen aufgehört. Die frische, kühle Luft strömt ins Zimmer. Ernüchtert lege ich mir der Tag zurecht. Jetzt noch ein wenig im Bett schreiben und lesen. Dann die täglichen Übungen. Die Arbeit am Computer. Frühstücken. Duschen. Das Essen für die Arbeit herrichten. (Geworden ist es bisher so: sehr lange im Bett gelesen, weil vom Buch jetzt doch ergriffen – Thema Nachkommen von Nazieltern; die tägliche Übungen praktisch fallen gelassen, weil die Zeit knapp ist …)

Ich merke schon, der Hang zum Ausnahmezustand, zum Rausch ist stark in meiner Seele verankert.

Es wäre wirklich schön gewesen: Österreich steigt aus der Gruppenphase auf, trifft irgendwann auf Deutschland und gewinnt!


















©Peter Alois Rumpf    Juni 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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