379 Eine helle, strahlende Welt
Gegen Mitternacht. Über den Lichthof dringt durch das
Fenster das Gerede eines Radios herein, aber ich verstehe nichts. Gut so. Mir
ist heiß, obwohl das Fenster offen steht. Ich bin in fremde, alte Geschichten
verstrickt. (Krieg, immer wieder der Krieg.) Ich schwitze unter der Bettdecke.
Mein Lüftungsversuch gelingt nicht. Schwül. Heute werde ich luzide träumen.
Erleichtertes, frohes Aufwachen – ein freier Tag. Tief in
einen therapeutischen Traum eingetaucht gewesen. Ein Gefühl von Freiheit.
Ich schreibe so, als wären meine Zustände, mein Erlebtes,
meine Gefühle Gegenstände. Amtssprache?
Jedenfalls geht es mir gut. Ich freue mich auf den heutigen
Tag. Ich habe genug Zeit für ein paar schon länger aufgeschobene Erledigungen;
vielleicht reicht es auch für einen Kaffeehausbesuch; dann die
Europameisterschaftseröffnung … einfach kein Stress heute. Heute kann mein Leben
mäandern. Ja, ich freue mich wirklich.
Darum stehe ich jetzt gleich auf und beginne mein Tagewerk
mit Freude, Neugier und Zuversicht in einer hellen, strahlenden Welt.
©Peter Alois Rumpf Juni
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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