374 Diese Scheiß!Angst!
Ich kippe fast um vor Angst und Wut. Innerlich schlage ich
um mich; das wird mir nicht helfen. Äußerlich, außen, in der Außenwelt zappel
ich herum, schlage in die Luft, müßte aber wirklich schlagen ... müßte wirklich
die Richtigen treffen.
Mein Herz klopft. Mein Geist jault und beißt wie ein
tollwütiger Hund. Ich bin außer mir. Ungeschützt. Alles steht auf tönernen
Füßen, ist zerbrechlich und bietet keinen Schutz.
Es ist Mitternacht vorbei und wenn ich nicht runterkomme,
wird es eine schlaflose Nacht.
In meinem inneren Kino laufen alle gewalttätigen
Peckinpah-Filme gleichzeitig ab und ich imaginiere mich wehrhaft, fühle mich
jedoch wehrlos.
Hier hilft keine Autosuggestion, die lähmende Angst ist viel
stärker. Diese Scheiß!Angst! Sie regt meine Gedanken, meine Phantasien an,
peitscht sie beinah in den Wahnsinn, sie überschlagen sich in befürchteten
Gewaltszenen, aber diese Scheiß!Angst! lähmt mein Handeln. Hier in dieser Welt,
hier und jetzt, an Ort und Stelle bin ich wie gelähmt in solchen Situationen.
Ich kann mich nicht wehren, nichts sagen.
Die Teufelsgrube meiner Kindheit fällt mir ein, mit dem
großen Baum. Ich war in so großer Not.
Plötzlich überfällt mich eine starke Müdigkeit, unglaublich
plötzlich; gerade noch von der Angst hellwach aufgejagd, jetzt hundemüde,
todmüde; der Angststurm scheint zusammengebrochen zu sein. Oder mein
Widerstand, mein Reststolz, mein … weiß der Teufel was.
©Peter Alois Rumpf Juni
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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