Dienstag, 7. Juni 2016

374 Diese Scheiß!Angst!

Ich kippe fast um vor Angst und Wut. Innerlich schlage ich um mich; das wird mir nicht helfen. Äußerlich, außen, in der Außenwelt zappel ich herum, schlage in die Luft, müßte aber wirklich schlagen ... müßte wirklich die Richtigen treffen.
Mein Herz klopft. Mein Geist jault und beißt wie ein tollwütiger Hund. Ich bin außer mir. Ungeschützt. Alles steht auf tönernen Füßen, ist zerbrechlich und bietet keinen Schutz.
Es ist Mitternacht vorbei und wenn ich nicht runterkomme, wird es eine schlaflose Nacht.
In meinem inneren Kino laufen alle gewalttätigen Peckinpah-Filme gleichzeitig ab und ich imaginiere mich wehrhaft, fühle mich jedoch wehrlos.

Hier hilft keine Autosuggestion, die lähmende Angst ist viel stärker. Diese Scheiß!Angst! Sie regt meine Gedanken, meine Phantasien an, peitscht sie beinah in den Wahnsinn, sie überschlagen sich in befürchteten Gewaltszenen, aber diese Scheiß!Angst! lähmt mein Handeln. Hier in dieser Welt, hier und jetzt, an Ort und Stelle bin ich wie gelähmt in solchen Situationen. Ich kann mich nicht wehren, nichts sagen.
Die Teufelsgrube meiner Kindheit fällt mir ein, mit dem großen Baum. Ich war in so großer Not.

Plötzlich überfällt mich eine starke Müdigkeit, unglaublich plötzlich; gerade noch von der Angst hellwach aufgejagd, jetzt hundemüde, todmüde; der Angststurm scheint zusammengebrochen zu sein. Oder mein Widerstand, mein Reststolz, mein … weiß der Teufel was.

















©Peter Alois Rumpf    Juni 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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