Montag, 30. Mai 2016

365 Hallo Apollo

Apollo, Apollo, Hallo Apollo! Du grüner Magnet, ans Management angeschlossen. (Das ist) Irreführung nicht der Behörden, aber der LeserInnen (Leser innen). Spätnachmittagsruhe im zweiten Bezirk draußen vor der Altstadt. Weib! Kannst du meine häßlichen Zehennägel überhaupt anschauen? Ja, sie sind mir sehr vertraut. Entschuldige, eigentlich wollte ich … aber jetzt muß ich was anderes machen … da waren fünfzig Ideen vor zwei Minuten, jetzt schon wieder vergessen. Dann lege ich alles weg. Wir möchten der übermäßigen Wasserverschwendung verhindern. … Tag gewechselt.

Wir kommen und gehen, wir kommen und gehen. Wir lassen uns gehen. Laß uns gehen. Ausgewechselte Gedichte.

Die Rechnung in der Altstadt listet reale und irreale Speisen auf. Ich bin zu hochmütig um zu streiten. Und zu unsicher. Ich denke immer, vielleicht irre ich mich. Aber ich kann das über Bord werfen, dann bin ich frei und lache und zahle auf irgendein unbekanntes Notkonto ein, dem Universum zuliebe.

Ja, vielleicht habe ich mich wirklich geirrt und alles war korrekt. Sicher war alles korrekt! Wieder hochmütig, aber im anderen Uhrzeigersinn. Jetzt fällt es mir schwerer, alles über Bord zu werfen. Der Schrecken der falschen Anklage wiegt schwer. Siebenundzwanzig minus Zweisiebzig ist Vierundzwanzigdreißig; ungefähr vierzehn mein Essen, bleiben ungefähr zehn. Hm. Wenn mein Essen sechzehn war, dann bleiben nur mehr acht. Hm. Ich weiß nicht mehr, was die Getränke gekostet haben. Vielleicht hat doch alles gestimmt. Gut, daß ich ordentlich Trinkgeld gegeben habe. Ich bin äußerst beunruhigt. Was ist jetzt mit dem Universum?




Das schönste Morgenvogelkonzert seit Jahren, es kommt aus dem ruhigen Park vorm Fenster, der sich bald mit vereinzelten Morgenalltagsgeräuschen abfinden wird müssen. Die Stimmen der Krähen zum Beispiel jung und stark, die Amseln kraftvoll und inbrünstig in der Dämmerung. Ein Hund mischt sich bellend ein. Die Luft ist frisch und kühl und schön. Und wieder die klaren, starken Ansagen der Krähen, einzelne Rufer, die sich durch den Morgen bewegen. Das gutturale Gurren der Tauben, die feinen, scharfen Rufe der Mauersegler und das Zerreißen von Karton unten bei den Abfallcontainern; jetzt, wo es schon hell ist, die vereinzelten menschlichen Stimmen der Morgenarbeiter. Es bleibt ein friedlicher Morgen, soweit ich es erfasse. Na gut, ein Auto geht schon an die Grenze, indem es startet und dann um die Ecke fährt. Türen schlagen, ein Elkawe mit Rückwärtspiepen. Nun ist es ziemlich laut, gleich darauf wieder Ruhe. Flügelschlagen der Vögel, das Huhuhuhuuu einer enthusiastischen Taube; eine tiefe, alte, fast zornig wirkende Krähe. Jetzt hu – hu - - huu. Autoreifen auf schottrigem Boden. Mehrere Tauben im Chor. Ein Krähenrufer fliegt am offenen Fenster vorbei. Die Frau neben mir schläft mit konzentriertem Gesicht. Jetzt zum erstenmal das Tschilpen eines Spatzen. Das ausgedünnte Donnern eines Flugzeugs. Unidentifizierte Motorengeräusche aus der Ferne, vibrierend- rotierend, eventuell Rasenmäher. Wieder ein startendes Auto. Es ist Fünfuhrfünfundvierzig in der Früh. Die kühlen Repräsentanten des Wohlstand im Kühlschrank; ich nehme Mineralwasser und Dschuzz.
Jetzt ist das Sonnenlicht da.
(Da fällt mir ein! Rudi, mein erster Lektor.)








©Peter Alois Rumpf    Mai 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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