Donnerstag, 28. April 2016

348 Eine Sensation

Vergeblich suche ich herum nach Sätzen. Ich lasse meine Augen, Ohren, Fühler kreisen, bei offenen und bei geschlossnen Augen. Die Sinne finden viel, jedoch zerbröselt alles wieder, es kristallieren keine Sätze aus. Mein Geist ist noch verschlafen, taumelt noch im letzten Traum, will immer noch die Abwasch reparieren, und weiß nicht, wie das geht. Im Nacken und im Hinterkopf ein leichter Schmerz, nicht weiter schlimm, ich werde darauf achten. Die linke Hand erfaßt ein unbekanntes Wogen, die rechte auch, als würden Wellen durch sie gehn, zum Teil von innen, zum Teil von außen kommend und heben alle Grenzen auf; sehr fremdartig ist diese Sensation.

Mein Geist schweift ab und findet sich im Billa; er will beim letzten Einkauf finden, was er sich merken wollte, aber längst vergessen hat. Er registriert das Ziehn in Hinterkopf und Nacken und fragt sich, was das ist.

Dann springt er plötzlich weit zu einer Szene bei der Post vor zirka dreißig Jahren, da habe ich herumgebrüllt, weswegen kann ich nicht mehr sagen, vermutlich knapp an einer Anzeige vorbei. Das passt so gar nicht in mein von mir von mir gemachtes Bild. Hat es mit meiner Arroganz zu tun? Jetzt bin ich bei der Wahl im Mai. Das Ziehn im Nacken läßt nicht nach, wird stärker und strahlt aus.

Die Strahlung, die von meinen Büchern ausgeht, verdoppelt ihre Größen. Ich kann den Wahrnehmungseffekt dann nicht mehr wiederholen, nur manchmal ist ein Flimmern über einem Buch zu sehn. Ich spüre, ich bin ziemlich hungrig. Das kommt jetzt ungewöhnlich früh. Ich werde gleich auf diese Botschaft hören. Genug für heute. Schluß. Ein Bild von mir, wie ich zusammenstürze, schleicht grad noch unauffällig nach.


















©Peter Alois Rumpf    April 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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