Mittwoch, 27. April 2016

347 Angst

Der Regen draußen schwemmt mir die weggesperrte Angst heraus, ich wache auf und bin von diesen Angstgewässern eingeschlossen, mein Herz erschrocken und verzagt. Ich möchte schreien, sehe keinen Ausweg mehr, doch bleib ich stumm, wie immer, wenn die Angst mich niederhält. Die Welt ist mir so fremd, ich kenne nichts, mir ist fast schlecht vor Angst, wo bin ich da gelandet!
Das Epizentrum dieses Schreckens ist im Bauch, hier hat die Angst sich festgebissen und frisst mich innen auf.
Die Träume vorher haben mich geschickt getäuscht, wie diese falsche Wirklichkeit, die mich jetzt umgibt und blenden will. In Wahrheit herrscht doch überall Entsetzen pur, nichts kann diesen Horror dauerhaft verbergen.

Ich atme ein und atme aus.         Allmählich verfestigt sich Realität um mich herum und ich kann ihren Lügen wieder besser glauben. Der schale Nachgeschmack von Selbstbetrug, weil ich den Lügenbildern wieder traue und feig dem Schock nicht standgehalten habe.

Im Bauch vibriert die abgedrängte Angst, viel schwächer schon in ihrem Rückzug. Die Katzen liegen rechts und links bei mir, sie haben sich dazugesellt, wie Wächter halten sie das Grauen ab, und lassen keinen neuen Angriff zu.

Und doch, es bleibt der Eindruck eines falschen Arrangements, ich habe mich von falschen Kräften kaufen lassen und mache bei der falschen Propaganda mit.

Vorhin war der Vorhang aufgerissen, und ich hatte einen Blick aufs wirklich echte Wirkliche getan.
Jetzt lasse ich mich wieder von den Bildern täuschen, und lulle mich mit heimeligen Lügen ein, ein unverbesserlicher Alltagsjunkie, der sich und seine Leut' betrügt.

Glaubt mir, liebe Leser, von nun an bitte nicht mehr, was ich schreibe.
















©Peter Alois Rumpf    April 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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