342 Echolotl
Mein inneres Echolot sucht herum nach irgendeiner Resonanz.
Es sucht im Innenraum meiner Seele und es sucht draußen und findet nichts. Die
einzigen, die Töne abgeben, sind die Katze, der Wecker und der unbekannte
Erzeuger meines Surrens, aber darüber habe ich schon genug geschrieben. Jetzt
kommt die zweite Katze und macht auch mit. „Aber die sind heute nicht mein
Thema“, stellt mein innerer Zensor fest. Ihm geht es um Qualität und
abwechslungsreiche Texte, behauptet er. Daß den Leserinnen nicht fad wird. Er
nimmt auch Rücksicht auf die weiblichen Leserinnen (sic!) und daß sie nicht
ständig unter männliche Plurale subsummiert werden. Vielleicht ist auch der
Erzeuger meines Surrens eine Erzeugerin? Das Universum ist schließlich
weiblich, sagen die Zauberer. Und Zauberinnen.
Nach dieser Schmähführerei ist wieder Flaute. Meine Stimmung
beginnt sich ganz unmerklich zu ändern, es kommt sozusagen ein Ziehen herein.
Innen setzt sich langsam etwas in Bewegung. Ganz langsam und schwerfällig. Wie
vorm Ausbruch einer Lawine. Und das in Zeitlupe.
Wo wird mich die Lawine hinreißen? Oder bricht sie gar nicht
aus? Jetzt lieber nicht schreien! Die Schallwellen könnten sie auslösen.
Komm! Komm von den Übertreibungen runter! Versuche mehr am
Kern zu bleiben.
Oh, jetzt knurrt mein Magen. Das ist viel zu früh! Ich
frühstücke doch erst gegen Mittag. Jetzt ist es erst gegen neun.
©Peter
Alois Rumpf April
2016
peteraloisrumpf@gmail.com
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