Mittwoch, 20. April 2016

342 Echolotl

Mein inneres Echolot sucht herum nach irgendeiner Resonanz. Es sucht im Innenraum meiner Seele und es sucht draußen und findet nichts. Die einzigen, die Töne abgeben, sind die Katze, der Wecker und der unbekannte Erzeuger meines Surrens, aber darüber habe ich schon genug geschrieben. Jetzt kommt die zweite Katze und macht auch mit. „Aber die sind heute nicht mein Thema“, stellt mein innerer Zensor fest. Ihm geht es um Qualität und abwechslungsreiche Texte, behauptet er. Daß den Leserinnen nicht fad wird. Er nimmt auch Rücksicht auf die weiblichen Leserinnen (sic!) und daß sie nicht ständig unter männliche Plurale subsummiert werden. Vielleicht ist auch der Erzeuger meines Surrens eine Erzeugerin? Das Universum ist schließlich weiblich, sagen die Zauberer. Und Zauberinnen.

Nach dieser Schmähführerei ist wieder Flaute. Meine Stimmung beginnt sich ganz unmerklich zu ändern, es kommt sozusagen ein Ziehen herein. Innen setzt sich langsam etwas in Bewegung. Ganz langsam und schwerfällig. Wie vorm Ausbruch einer Lawine. Und das in Zeitlupe.
Wo wird mich die Lawine hinreißen? Oder bricht sie gar nicht aus? Jetzt lieber nicht schreien! Die Schallwellen könnten sie auslösen.

Komm! Komm von den Übertreibungen runter! Versuche mehr am Kern zu bleiben.

Oh, jetzt knurrt mein Magen. Das ist viel zu früh! Ich frühstücke doch erst gegen Mittag. Jetzt ist es erst gegen neun.















©Peter Alois Rumpf    April 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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