340 Wundertäterfragment 17
„Wundertäter! Warum vollbringst du keine Wunder?“
„Das weiß ich selber nicht so genau. Ich glaube, ich bin in
wilde Kämpfe im Unsichtbaren verstrickt.“
„Wie?! Was?!“
„Nun, zum Beispiel, ich sage den mir Anvertrauten, daß es
nicht gut ist, dort und dort hinzufahren, weil ich eine Bedrohung spüre. Das
sage ich dann nicht so deutlich, sondern eher so, als hätte ich einfach keine
Lust. Sie hören nicht auf mich und wir fahren trotzdem hin. Jetzt muß ich im
Unsichtbaren, also in dem Raum, in dem sich das Geschehen hier auf Erden
vorbereitet, dieses drohende Unheil neutralisieren. Und dafür muß ich viel
kämpfen und brauche viel Energie. Da bleibt mit keine mehr für konventionelle
Wunder und auch kaum noch Energie für den Alltag. Und manchmal fürchte ich, es
fehlt mir dafür schon die Kraft. Außerdem muß ich ständig das Unheil, das durch
das destruktive Handeln meiner Vorfahren erschaffen wurde, abwehren, damit wir
als Erben halbwegs unbeschadet durchkommen.“
„Hähh?!“
„Na, ja, jede Handlung erzeugt eine bestimmte Aura,
sozusagen einen energetischen Spin, der in der Welt, auch und gerade beim
Handelnden und seiner Umgebung, weiterwirkt. Und wenn die Handlung zerstörerisch
ist, im wahrsten Sinn des Wortes destruktiv, von Haß und Empathielosigkeit
geprägt, dann erzeugt sie einen ebensolchen Sog, der auf die Täter und seine
Energie zurückwirkt. Glaubst du im Ernst, da kann fast eine ganze Generation
Millionen Menschen umbringen, und das wirkt auf die Täter nicht zurück? Ihre
Energie ist von ihrer Tat verseucht, und diese verseuchte Energie wird an ihre
Umgebung, ihre Geschwister und Familien und an die nächsten Generationen
weitergegeben. Dann kommen natürlich noch die eigenen destruktiven Handlungen
dazu. Das alles kostet viel Energie, wenn man es bereinigen will. Die meiste
eigentlich.“
„?!?“
©Peter
Alois Rumpf April
2016
peteraloisrumpf@gmail.com
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