Montag, 17. Februar 2025

3964 Zusammenklappen

 



1:16 a.m.  Ich kratzel und schmiere am Datum herum, weil ich es so schlecht und unleserlich geschrieben habe. Ansonsten ist es eine ganz normale, ganz übliche Nacht (Abend, der es ja für mich eigentlich ist, traue ich mich nicht schreiben; es käme mir anmaßend vor, die objektive Zeit so subjektiv so zu verzerren) mit Ohrensurren, Stille, nur wenig von der Leselampe erhellter Dunkelheit, mit der schlampigen Elegie meines Zimmers (ich meine es schon so, dass die Elegie schlampig und das Wort möglicherweise unangebracht ist, obwohl auch mein Zimmer selbst schlampig ist). (Den inneren Spötter, der sich gerade zu Wort melden wollte, habe ich abgewürgt – der innere Schreiber.) Vor Müdigkeit gähne ich schon und ich habe jetzt endlich nicht vergessen, dass ich dabei den Kopf nicht verdrehen darf, wenn ich nicht einen heftigen Schmerz auslösen will.

Und warum habe ich das Datum zu Beginn des handschriftlichen Textes so schlecht und schlampig geschrieben? Weil mein Notizbuch, das auf den angezogenen Oberschenkeln aufliegt, seit neuestem die Tendenz hat, unter dem Druck der Schreibhand zusammenzuklappen, wenn ich auf der linken Seite schreibe, als würde es sich schließen wollen, wobei die rechte Hälfte – das könnte sogar recht genau hinkommen, das mit der Hälfte – mir beim Schreiben auf die rechte Hand und den Pilotstift schlägt, wodurch mein Schreiben und meine Schrift gestört wird. Wenn ich auf der rechten Seite schreibe, geht es besser, weil die linke Hand sowieso auf dem Notizbuch liegt und so die zusammenklappende linke Hälfte niederdrückt. Ein Phänomen, das erst in letzter Zeit auftritt; ich weiß nicht, wie ich das vorher gemacht habe; es ist mir nicht bewußt, dass ich das Buch anders hingelegt hätte oder anders festhalten würde. Oder es hat mit der annähernd gleichen Dicke und Schwere der beiden Buchhälften zu tun, noch dazu, wo ich ein dickeres Notizbuch als üblich verwende, aber genau nachprüfen will ich das auch nicht, dazu bin ich schon zu müde und an der linken, flach auf den aufgeschlagenen Seiten aufliegenden linken Hand sehe ich schon ein grünlich-bläuliches Auralicht.


(17.2.2025)


©Peter Alois Rumpf Februar 2025 peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite