3916 Punkt
0:15 a.m. Draußen prasselt der Regen nur so her und bei dem – während ich im Bad war – offenen Fenster hat es bis zu meinem Schreibtisch herein geregnet. „Gut“, kann eines jetzt sagen, „na und?“. Stimmt! Und dass, als ich mich mit meiner rechten Hand, in der ich den blauen Pilotstift halte, an meiner Stirn kratze, jener an den metallenen Leselampenschirm direkt davor gestoßen ist und ein erstaunlich melodiöses „Kliiinnng!“ erzeugt hat. Ist das akzeptiert als Einstiegssatz? (Fragt sich, wo er einsteigen will – in fremdes Bewußtsein? - der innere Spötter.) Innerer Spötter! Wo kommst du eigentlich her? Deklariere dich!
Keine Antwort.
Zum Regengeprassel höre ich jetzt noch den Wind wehen. Wieder stoße ich mit dem Pilotstift an den Lampenschirm, diesmal weil ich meine Brille hochgeschoben habe. Aber auf der Schachtel dort am Fuße des Schreibtisches steht eh „okay!“ (abgekürzt). Aus Verlegenheit stecke ich mir den Zeigefinger ins rechte Ohr und fahre da so herum, als würde ich es reinigen wollen. Und wirklich: es bleibt ein wenig Ohrenschmalz (Gott erhalt’s!) am Finger, obwohl es um Verlegenheit und nicht ums Ohrenputzen gegangen ist! Diese Beobachtung sollte ich psychologisch, soziologisch, philosophisch und theologisch durchdenken, aber ich will nicht (oder er kann’s nicht – der innere Spötter).
Jetzt läßt der Regen nach. Vor dem Ganzen war ich übrigens recht schwermütig gestimmt. Jetzt nicht mehr. Dafür zupfe ich nun an einem abstehenden Hautstückchen beim Nagel des rechten Zeigefingers - das ist der, der gerade eben im Ohr war – herum; eher nachdenklich (das kann er übrigens gut: die Pose des Nachdenkens einnehmen, ohne dann wirklich nachzudenken – der innere Spötter). Nachdem nur mehr vereinzelte Tropfen aufs Fensterblech fallen, hat mein Surren in den Ohren die Oberhand über die Geräuschkulisse gewonnen. Punkt.
(20.12.2024)
©Peter Alois Rumpf Dezember 2024 peteraloisrumpf@gmail.com
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