3841 Die Zentaurenstellung
1:55 a.m. Ich habe mich gefragt, welchen Satz ich hinschreiben könnte und der erste, der im Geiste aufgetaucht ist, war: Ich bin gar nichts! Aber der Satz kann nicht stimmen, denn wäre ich wirklich nichts, wäre mir alles offen. Ich meine: wer kein Bild, keine Idee von sich mit sich herumschleppt, kann sich – wenn er will – auf alles einlassen und alles annehmen. Er hat keine Angst und kann ja oder nein sagen, bleiben oder gehen.
So blicke ich amüsiert auf meine auf die Wände verteilte Kunstkartensammlung und die (mich) beeindruckende Bücherwand und kann mich für kulturell interessiert, einigermaßen gebildet (obwohl … - der innere Spötter) halten und stolz auf meinem Reichtum sein. Ich möchte unbedingt noch etwas Gscheites schreiben, deshalb lege ich mich noch nicht zum Schlafen, obwohl ich schon saumüde bin. Dauernd reißt mir das Gähnen das Maul auf, obwohl ich erst vorhin mindestens 15 Minuten gelüftet habe. Ich spiele mit dem Gedanken, einfach im Hocken einzuschlafen, aber überlege es mir anders und entscheide mich für die traditionelle, bürgerliche Variante; in meinem Fall also hinlegen und mich in die Zentaurenstellung drehen (auf die Seite gedreht, das obere Bein angezogen, das untere ausgestreckt – der innere Lehrer und Erklärer); mein Hintern wird eh schon vom ständigen Herumsitzen genug gequetscht.
(31.10.2024)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2024 peteraloisrumpf@gmail.com
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