Dienstag, 14. Mai 2024

3661 Mich zieht es zurück

 



9:48 a.m. Die rostbraune Thaya fließt so langsam, dass man es kaum glauben kann. Der dunkelgrüne, metallene Einstieg ist so auffällig in die Uferböschung gerammt und ragt so auffällig über das Wasser hinaus. Die nackte Schwimmerin bewegt das stille Wasser und das Rauschen und Glucksen ist melodiös. Die Sonne beginnt schon zu brennen und zu stechen. Ich habe sie im Nacken, deshalb drehe ich meine Schirmkappe herum. Ein unbekanntes, schnakenartiges Insekt krabbelt auf meinem Oberarm und über die Notizbuchseiten, ehe es davonfliegt. Der Hang gegenüber am anderen Ufer wölbt sich grün und jung und dicht hinauf, nur an einer Stelle gibt er den Blick auf seinen felsigen, steinigen Grund frei. Schön ist es hier, aber ich werde nicht lange bleiben; mich zieht es in die kleine Stadt zurück, hinter die Stadtmauern; ich will eine Zeitung und ein Mineralwasser kaufen. Und Lotto spielen will ich auch. Und dann ins feudale Hotelzimmer.


(11.5.2024)


©Peter Alois Rumpf Mai 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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