3326 Ein Krähe schreit in den Nebel hinein
6:12 a.m. Eine Krähe schreit in den Nebel hinein. Immer wieder jault eine Straße auf. Dazwischen kann es still sein, wie es sich für einen Morgen gehört. Der Schlaf klebt mir noch im Gesicht; ich spüre es von innen. Übelkeit steigt in mir auf und die kleinere Krähe ruft zweimal. Was ist das jetzt für ein Schrecken, der mich erfaßt? Eine andere Krähe – alle sehr nahe – ruft dreimal. Und noch einmal. Der Kühlschrank springt an. Ich entkrampfe meine linke Hand. Eine Fliege setzt sich zu mir aufs Bett. Gestern wollte ich sie noch erschlagen. Nun setzt sie sich auf meine Schreibhand und untersucht sie sorgfältig. Mich beschäftigt diese Übelkeit, die so mir nichts dir nichts plötzlich dahergekommen ist. Sicher, sie ist nur leicht, aber woher und wieso? Meine Aufmerksamkeit fällt in das Brummen des Kühlschranks und läßt sich davon wegtragen. Deshalb fallen mir wieder die Augen zu. Ist es mein Selbstbild, dem schlecht ist? Mein Magen knurrt in das Unwohlsein hinein. Der Kühlschrank beruhigt sich und schaltet sein Brummen ab. So übernehmen wieder Straßenlärm und Ohrensurren die akustische Herrschaft. Gottseidank: die zwei Krähen rufen zweimal, fast gleichzeitig.
(2.8.2023)
Peter Alois Rumpf August 2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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