2753 Beim fernen Baum
Eine Krähe kräht immer wieder. Manche Menschen müssen raus.
Manche kommen rein. Über der Straße drüben zerfällt das alte, schöne Haus. Die
Bäume und Büsche leuchten im Sonnenlicht. Die Krähe kräht noch immer. Heißer
Sommernachmittag. Die müde, öde, schöne Hitze: das Ambiente um sich gehen zu
lassen. Ich sitze indoor im Kühleren und spüre die Verbindung zwischen meinen
Ohren über die Nebenhöhlen. Die Krähe kräht noch immer. Ein Hund gesellt und
bellt sich dazu. Die Krähe kräht immer in Fünferblocks, nur selten dreimal,
aber immer in ungeraden Wiederholungen. Eine sanfte Brise fächelt sich durch
das grüne Laub. Eine erste Wespe versucht vergeblich durch die Fensterscheibe
zu fliegen: „du mußt auf deinen Energiekörper umsteigen, dann geht es!“ Die
Krähe kräht jetzt aus größerer Distanz. Viele Geräusche, die ich nicht zuordnen
kann. Die Brise hat den schönen, fernen Baum verlassen und bewegt sich ganz in
der Nähe. Vermutlich eine andere, weitere Brise nimmt beim fernen Baum Anlauf.
(18.6.2022)
©Peter Alois Rumpf Juni 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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