2680 Soeben
4 a.m. Ich habe soeben, in der Tiefe der Nacht, wenn die
meisten Bewußtseine schlafen oder träumen, und somit für mein waches viel Platz
und Entfaltung möglich ist, entdeckt, dass ich ein Betrüger bin. Zum Beispiel
verstehe ich nichts von dem, was ich lese, aber täusche vor, verstanden zu
haben. Schlimmer noch: ich glaube es selbst. Und grinse dabei hintergründig, so
dass meine Aussage jederzeit als ironisch durchgehen kann. Dabei habe ich
nichts verstanden, alles Aufgenommene ist bloß in einen stinkenden Bottich
gefallen, wo es gärt und üblere Gase bildet. Das gilt nicht nur für meine
Leserei, sondern auch für mein Leben. So geh ich mit allen Begegnungen um.
Alles unverarbeitet und unverdaut und kommt zu keinem Ergebnis und keinem Ende.
Keine Gestaltung, nur zufällige, unwillkürliche Ausflüsse. Und wahnwitzige
Vorstellungen von mir selbst. Das hindert mich Männele ohne Eigenschaften nicht
daran, mich jetzt zu Schlaf zu betten.
(3./4./6.5.2022)
©Peter Alois Rumpf Mai 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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