2339 Mein wacher Tag
Mein wacher Tag beginnt heute um viertel elf. Da habe ich
meine Aufgabe als Taghabender angenommen und beschlossen wach zu sein. Ich muß
die Lesebrille, die ich auch zum Schreiben benutze, wieder herunternehmen, um
mir nochmals Schlafsand aus den Augen zu reiben. Als ich sie wieder aufgesetzt
habe, kommt die Katze. Ich habe es ihr erlaubt. Die Augen sind immer noch nicht
frei und tränen. Die Katze legt sich auf meine Brust und ich streichle sie.
Mein Kufstein-Bild ist heute so klar, wie eine
innerweltliche Offenbarung. Doch nun zerfällt es in Farbflecken und ich
durchschaue den gar nicht raffinierten Farbauftrag. Eigenartige Erinnerungen
steigen auf, aber stimmen sie? Die Katze legt mir liebevoll ihre Pfote an den
Hals und hält mich im Hier und Jetzt zurück. Die Erinnerung von vorhin ist
schon weg und vergessen. Jetzt drohe ich wieder in Schlaf zu versinken. Mein
Geist springt wie ein Irrer herum, von der Frage, warum ich mir nie einen
Führerschein zugetraut habe, zu Kroatien und weiter zu meinen Kindern und
streift – gedanklich – das Nagual und von dort zu meinem Schatz an Büchern –
konkret zu dem Regal mit all dem bunten Reichtum dort, er ergötzt sich daran,
kehrt zu meiner Katze zurück, schweift wieder ab …
(21.7.2021)
©Peter Alois Rumpf Juli 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite