Mittwoch, 21. Juli 2021

2338 Einer weniger

 

Ich bin am nächtlichen Ende dieses meines Lebenstages. Einer weniger. Kein schlechter Tag: routiniert runtergebogen. Wenn ich genauer in mein Gemüt hineinhorche: eine leichte nagende Empfindung von Frustration ist nicht zu verleugnen. Aber ich kann damit umgehen. Ich erwarte keine großen Abenteuer mehr in meinem Leben, außer den Tod. Der wird spannend und eine Offenbarung. Ich nehm mir meine Gelassenheit eh nicht ab; es kann nicht anders sein, als dass ich winseln und heulen werde: das zurückgehaltene Leben wird mir das Loslassen schwer machen, sehr schwer. So müßte es nach der Gesetzmäßigkeit des Absterbens sein. Trotzdem hege ich die heimliche Hoffnung oder Illusion, dass ich sozusagen aufrecht durch diesen Prozess komme. Aber eigentlich ist es wurscht: wenn ich winsle, jammer und heule – vor wem sollte ich mich genieren? Das ist doch genauso lächerlich wie alles andere auch.

 

(20./21.7.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Juli 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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