2338 Einer weniger
Ich bin am nächtlichen Ende dieses meines Lebenstages. Einer
weniger. Kein schlechter Tag: routiniert runtergebogen. Wenn ich genauer in
mein Gemüt hineinhorche: eine leichte nagende Empfindung von Frustration ist
nicht zu verleugnen. Aber ich kann damit umgehen. Ich erwarte keine großen
Abenteuer mehr in meinem Leben, außer den Tod. Der wird spannend und eine
Offenbarung. Ich nehm mir meine Gelassenheit eh nicht ab; es kann nicht anders
sein, als dass ich winseln und heulen werde: das zurückgehaltene Leben wird mir
das Loslassen schwer machen, sehr schwer. So müßte es nach der Gesetzmäßigkeit
des Absterbens sein. Trotzdem hege ich die heimliche Hoffnung oder Illusion,
dass ich sozusagen aufrecht durch diesen Prozess komme. Aber eigentlich ist es
wurscht: wenn ich winsle, jammer und heule – vor wem sollte ich mich genieren?
Das ist doch genauso lächerlich wie alles andere auch.
(20./21.7.2021)
©Peter Alois Rumpf Juli 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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