2301 Schlafende Gestalt
Mein spielendes Bewußtsein verändert dort am Wickeltisch
hingeschleuderte Pölster, Gewand und Ähnliches in eine hingelehnte, schlafende
Gestalt. Ein fremdartiges Wesen knotzt dort, eingeschlafen, während es mich
beobachtet hat. Es ist gar kein fröhliches Spiel, sondern ein unheimliches.
Längst weiß ich, was mir als Kopf erscheint ist ein Körbchen, der Oberkörper
ein Polster – und trotzdem werde ich das Gefühl nicht los: dort sitzt wer. Oder
etwas. Ein Wesen, das sich hinter diesen Dingen verbirgt. Nun führe ich ein
kurzes, alltägliches Gespräch, scherzend, wie es unter Eheleuten so sein kann,
aber der Anwesenheitseindruck bleibt. Ich meine, ich fürchte mich nicht, soll
geistern und lauern wer will; ich bin nur alarmiert und wachsam. Schon
verschwimmen die Buchstaben vor meinen Augen und eine Mächtige Müdigkeit
ergreift Besitz von mir und die Augen wollen mir zufallen. Kommt die Müdigkeit
so plötzlich aus mir? Das Wesen scheint selig und ruhig zu schlafen. Kann ich
ihm so weit trauen, dass auch ich unbehelligt einschlafen kann? Oder steuert
das Wesen diese Müdigkeit, die von einem Moment auf den andern aufgetaucht ist?
Ist es aggressiv und wird mich im Träumen heimsuchen? Oder einen Trojaner oder
sonst etwas in mein Bewußtsein platzieren?
(19.6.2021)
©Peter Alois Rumpf Juni 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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