1970 Der Kern des Geschehens
Es gibt Schläge, die sind so hart – oder ich bin so schwach,
oder unvorbereitet, oder zu glücklich – dass ich dann Tage brauche, um wieder
ein sowieso labiles Gleichgewicht zu finden. Natürlich versuche ich – oder wie
dieses zerlemperte Dingsda heißen soll – mittels Schreiben die Oberhand zu
gewinnen, aber es gelingt nicht (wie es die Texte davor zeigen). Nichts von dem
Sturm, der über mich hereingebrochen ist, kann ich ausdrücken. Nur beiläufiges
Gestammel, am Kern des Geschehens vorbei.
Das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit ist dann wie ein
schwarzes Loch, das alles in sich einsaugen will und mir zuflüstert: du gehörst
weg!
Aber ich habe es hinter mir. Dank therapeutischer Hilfe habe
ich es in zwei Tagen geschafft, da wieder herauszukriechen (elegant schaut
anders aus). Und das Messer habe ich in die Donau geworfen.
(4.9.2020)
©Peter Alois Rumpf September 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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