Montag, 6. Juli 2020

1918 Schwalbenrufe


Vorm Sonnenaufgang hier kühlt eine sanfte Brise meine Räume ab. Das Lošinjbild entspricht dem Licht im Zimmer. Der frische Morgen füllt nur kurz meine Seele aus – dann kommen wieder Müdigkeit und eine Weltentsagung der ganz speziellen Art. Und doch kratze ich meinen Willen zusammen und will heute wieder einen Albertinenanlauf wagen.
Sollte ich nicht gleich aus dem Bett? Große Aufregung, Herzklopfen, vorsichtiger ungläubig-Hoffnungs-Optimismus! Deswegen wieder hellwach (hell = Hölle?).

„Das sind auch Wähler, Menschen, Kunden, Begegnungspotential“, sagt P. Und G und B hätten nie mehr eine Rolle spielen dürfen. D sowieso nicht. Das ist ein anderer Film, der dazwischen rutscht, aber assoziationsberechtigt.

„Schwalbenrufe“ streiche ich durch, weil ich zu faul bin, nachzuschauen, ob es Schwalben oder Mauersegler sind, die da munter rufen.

Wann sperrt die Albertina auf? Aber dieser Gedanke läuft schon am Abstellgleis, denn mir fallen bereits die Augen zu. Das ferne Glockengeläut ist zwar Nachschub für den Alltagsoptimismus, aber reicht nicht mehr aus. Der Aufstehwerbespot überfordert meinen inneren Taschenrechner. Fenster klappern. Ach, ich geb's trotzdem auf.










(6.7.2020)











©Peter Alois Rumpf,  Juli 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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